6. April 2020
Wemuth Orthopädieschuhtechnik

Mit Behelfs-Visieren Hilfe leisten

Bielefeld

Eigentlich bringt die Wemuth GmbH aus Bielefeld Füße und Schuhe gut in Form. Und das schon in der 5. Generation. Seit 1875. Heute leitet Christine Wemuth-Westheider, Geschäftsführerin und Orthopädieschumachermeisterin, das Unternehmen. Traditionelles Arbeiten und neue moderne Arbeitstechniken mit hoher Qualität zu verbinden, zeichnet den Fachbetrieb für Orthopädieschuhtechnik aus, der neben Orthopädieschuhmachermeister Christian Bockholt auch eine Auszubildende beschäftigt. In der Corona-Krise fertig das Unternehmen jetzt Behelfs-Visiere und spendet einen Teil der Erlöse für den guten Zweck.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Behelfsvisiere herzustellen?

Unser Meister Christian Bockholt betreibt Krav Maga, eine israelische Nahkampftechnik. Da der Head Coach des Vereins aus Gütersloh Pfleger auf einer Intensivstation ist, stellte sich eines Sonntagmorgens im Gruppenchat die Frage, ob jemand in der Lage ist, ein Behelfs-Visier herzustellen. Christian Bockholt hatte sofort eine Idee und entwickelte mit Andreas Jäger, Dachdeckermeister aus Bielefeld, einen Prototyp. In der Krav Maga-Gruppe fanden sich dann schnell Helfer, die Ideen umsetzten, um die Kunststoffplatten schneller zuzuschneiden. Nach zahlreichen Veränderungen konnten schließlich die ersten Behelfs-Visiere übergeben werden.

Wo kommen diese Visiere zum Einsatz?

Die Behelfs-Visiere kommen an den unterschiedlichsten Stellen zum Einsatz: Hauptsächlich in Arztpraxen, in Zahnarztpraxen, in Krankenhäusern, in der Pflege aber auch im privaten Bereich. Sie werden ergänzend zur persönlichen Schutzausrüstung getragen. Es sind provisorische Visiere, die nicht medizinisch geprüft oder in der Praxis getestet sind. Das heißt: Es sind keine Medizinprodukte, sondern Verbrauchsgegenstände, auf deren Lebensdauer wir keine Garantie geben.

Wie war die Resonanz?

Die Produktion begann am 23. März, zuerst mit kleiner Stückzahl. Nach den ersten positiven Rückmeldungen entstand die Idee, mehr Behelfs-Visiere zu fertigen und einen Teil der Erlöse zu spenden. Die Wahl fiel schnell auf die Organisation „Fruchtalarm“, die sich für krebskranke Kinder einsetzt. 3 Euro pro Visier gehen als Spende an „Fruchtalarm“. Verkauft werden die Visiere für 15 Euro. Wir möchten so unseren Beitrag dazu leisten, gemeinsam durch diese schwere Situation zu kommen. Inzwischen haben wir etwa 500 Stück produziert.

www.wemuth.de

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