1. Juni 2021
Follow-up Story: Biofidus AG

Biosimilars – ähnlich, aber nicht gleich

Startups Story

Die meisten ihrer Projekte unterliegen einer Geheimhaltung. Kein Wunder, denn die Biofidus AG unterstützt mit komplexen bioanalytischen Methoden die pharmazeutische Industrie bei der Entwicklung und Herstellung biopharmazeutischer Medikamente. Die Expertise des 2015 gegründeten Bielefelder Unternehmens ist in der Auftragsanalytik gefragt. „Proteinbasierte Medikamente lassen sich nicht so leicht kopieren. Ein Weg, um von einem Original eine möglichst ähnliche Nachbildung zu entwickeln, sind Biosimilars“, erklärt Dr. Benjamin Müller. Er ist neben Dr. Heino Büntemeyer, der im wissenschaftlichen Vorstand sitzt, Geschäftsführer und einer der Gründer. Wir wollten jetzt von dem einstigen Start-up, eine Ausgründung aus der Uni Bielefeld, wissen, wie es sich entwickelt hat.

Wie ist der Stand heute?

Die Biofidus AG hat sich ausgezeichnet entwickelt. Wir konnten die Umsätze in den letzten fünf Jahren jährlich um durchschnittlich etwa 90 Prozent steigern und beschäftigen derzeit bereits 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zudem konnten wir die Bandbreite der angebotenen Dienstleistungen stetig erweitern und damit nach und nach in weitere Marktnischen vordringen.

Was war die größte Herausforderung – was der größte Fehler?

Die größte Herausforderung ist sicher das Wachstum und die damit verbundene Skalierung des Unternehmens. Aber auch unser Auszug aus dem Unigebäude in das ICB im September 2019 und die stetige Verbesserung der Organisation interner Abläufe hat uns sehr viel Kraft gekostet. Einen großen Fehler kann ich in den letzten Jahren nicht sehen. Selbst Dinge, die nicht so gelaufen sind wie geplant, waren wichtig für das Lernen und die Verbesserung unseres Unternehmens und damit essenziell für die Entwicklung der Biofidus AG.

Dr. Benjamin Müller

Und die beste Erfahrung?

Die beste Erfahrung war sicher der Einzug in neue Büro- und Laborräume und die Erweiterung auf die aktuell 13 Mitarbeitenden. Erst mit diesen Schritten hat sich eine richtige Firmenidentität und ein echtes „Wir“ entwickelt.

Was sorgte für den eigentlichen Push?

Einen eigentlichen Push gab es so nicht. Sicher gab es immer mal wieder einzelne Großprojekte, die unsere Entwicklung stark vorangetrieben haben. Letztendlich waren es aber das stetige Wachstum der Projekte, das kontinuierliche Erreichen von neuen Kunden und die ausgezeichneten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wir für die Biofidus AG gewinnen konnten, was den Erfolg gebracht hat.

Was ist das nächste Ziel?

Das nächste Ziel ist der Aufbau eines neuen Standorts, den wir gerade mit viel Kraft vorantreiben. Hier haben wir die Möglichkeit, aktiv an der Gestaltung eines neuen Laborgebäudes mitzuwirken, was viele Chancen bringt, unsere eigenen Vorstellungen umzusetzen. Der neue Standort bildet damit den Grundstein für das Wachstum der nächsten Jahre und (hoffentlich) Jahrzehnte. 

Euer Tipp für andere …

Ich habe mir im Vorfeld unseres Gespräches das Follow-Up-Interview mit Philipp Marsell von Limoment durchgelesen und er bringt es exakt auf dem Punkt. Besser kann ich es nicht beschreiben.

Was schätzt Ihr an Bielefeld?

Für uns als Unternehmen bietet Bielefeld mit seinen Hochschulen und Berufsschulen eine ausgezeichnete Ausbildung von zukünftigen Mitarbeitenden. Auch ist das Wohnen im Vergleich zu Städten wie München noch bezahlbar. Bielefeld bietet zudem eine hervorragende Mischung aus lebendigem Stadtleben und direkter Nähe zu einer wundervollen Natur. Wenn Bielefeld es jetzt noch schafft, die jungen und zukunftsgewandten Unternehmen stärker zu fördern und zu binden, wird es auch in Zukunft möglich sein, den Wohlstand weiter auszubauen und die jungen Bielefelder stolz auf ihre Stadt sein zu lassen.

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