3. April 2020
Virtuelles DKAB-Partnertreffen

Live & in Farbe

Dirk Ludewig

DKAB Stories

Gerade in dieser besonderen Situation merken wir, wie wichtig Livestreamings werden. Deshalb lädt das DKAB-Team nun wöchentlich zu einer virtuelle Zusammenkunft. Für die zweite Auflage wurde mit Dirk Ludewig ein ausgesprochener Fachmann auf diesem Gebiet als Speaker gewonnen.

9:00 Uhr – eigentlich beste Frühstückszeit. Das nimmt Dirk Ludewig gern zum Anlass und präsentiert der versammelten Community vor den Monitoren ein frisch geschmiertes Brötchen. Der Co-Founder und Geschäftsführer des Start-ups NerdStar sitzt nämlich in seiner Studio-Küche in Bielefeld Jöllenbeck. Von hier aus berichtet NerdStar auch jeden Donnerstag um 11 Uhr. „Telefrühstück“ heißt das Format und ist nur eine Sendung, die NerdStar, die 20 Stunden die Wochen live senden, produziert. Wie der Firmenname schon sagt, beschäftigt sich das Bielefelder Start-up thematisch mit der Nerd-Kultur. Es geht um Gaming, Brettspiele, Comics, Film und Musik. „Alles, was Spaß macht“, erzählt Dirk Ludewig. In den letzten zwei Jahren kann NerdStar somit auf über 6 Millionen Viewer zurückblicken. Die eigenen regelmäßigen Show-Formate sind ein Standbein des Unternehmens, aber NerdStar bietet sein Know-how auch als Dienstleister an. Zum Beispiel überträgt das Unternehmen, das 2017 gegründet wurde, die Arminia eSports Show, sendet beim Rennsport live vom Nürburgring und ist auf Messen präsent – Live-Schalte vom Stand inklusive.

NerdStar nutzt das Livestreaming Portal Twitch, das mittlerweile für eine Milliarde Dollar von Amazon gekauft wurde. Der Digitalriese wollte sich das Livestreaming-Geschäft offenbar nicht entgehen lassen. „Twitch ist eigentlich wie YouTube, nur live“, erklärt der NerdStar-Geschäftsführer. Let’s Play – hiermit ist das Vorführen und Kommentieren des Spielens eines Videogames gemeint – entwickelt sich nach Dirk Ludewig zu einem Riesenmarkt. Außerdem sind auf der Plattform großproduzierte Live-Events zu finden. Als Beispiel nennt er ein eSport-Event in der ausverkauften Lanxess-Arena in Köln.

Live ist alternativlos

Den Livestreaming-Markt teilen sich im Wesentlichen die vier großen Digital-Konzerne Google (YouTube), Microsoft (Mixer), Facebook und eben Amazon mit Twitch. Aber warum eigentlich live? Der Kampf um die Nutzer*innen ist zugleich der Kampf um die Kund*innen, denn genau von diesen profitieren die Portale. Dabei liegt die Macht bei denen, die den Content besitzen. Denn es sind die Inhalte, die die Nutzer*innen auf die Plattform holen. Mittlerweile gibt es sogar Abwerbungen von Streamer*innen, für die – ähnlich wie im Profi-Fußball – Ablösesummen gezahlt werden.

Insgesamt ist es das Live-Momentum, das durch kein anderes Format ersetzt werden kann, was die Faszination von Livestreamings ausmacht. „Es kann immer alles passieren“, fasst es Dirk Ludewig zusammen. Und gerade kleinere Pannen sind es, die das Salz in der Suppe ausmachen. Durch Chat-Funktionen findet nicht nur ein Austausch mit Gleichgesinnten statt, sondern die Nutzer*innen haben live die Möglichkeit, den Content mitzugestalten. Livestreaming bietet eine Programmvielfalt, ist authentisch und vermittelt die Zugehörigkeit zu einer Community, die nichts verpassen möchte. Für Unternehmen ist diese Form der Live-Kommunikation eine neue Möglichkeit, Werbung bei einer jungen, relevanten Zielgruppe zu platzieren, so, wie es Mercedes durch seinen Einstieg beim eSport getan hat. So kann eine positive Markenwahrnehmung geschaffen werden. Eine Interaktion mit der Community ist gut für das Branding und vertieft die Bindung zwischen Nutzer*innen und Unternehmen. Das ist nicht zuletzt wichtig für den Recruiting-Prozess, wie eine Teilnehmerin des virtuellen Partnerfrühstücks anmerkt. Denn in Anschluss an den spannenden Vortrag bestand noch reichlich Gelegenheit für Fragen und es fand ein reger Austausch zum Thema statt.


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