1. April 2021
Follow-up-Story: synavision

Spezialist für perfekte Gebäudeperformance

Startups Story

Die Optimierung von über 600 Smart Buildings gehen seit der Unternehmensgründung auf das Konto der synavision GmbH. Seinen Kund*innen ermöglichte das Bielefelder Unternehmen damit CO2-Einsparungen von rund 450.000 Tonnen. Der Spezialist für Gebäudeperformance nimmt die Qualität von Gebäudetechnik in den Blick. Macht diese transparent, plan- und prüfbar und unterstützt den energieeffizienten Betrieb durch ein softwarebasiertes technisches Monitoring. „Wir sorgen von der Planung bis zum Betrieb für niedrige Betriebskosten, optimales Raumklima und einen reibungslosen Anlagenbetrieb“, erklärt Stefan Hindrichs. Dieser Aufgabe widmen sich neben dem Geschäftsführer Vertrieb & Marketing auch Dr. Claas Pinkernell und Dr.-Ing. Stefan Plesser. Das dreiköpfige Management-Team erprobte und entwickelte das Konzept der „Prüfbaren Gebäudeperformance“ und brachte das 2010 als Spin-off entstandene Start-up aus der TU Braunschweig 2015 in Bielefeld an den Start.

Wie ist der Stand heute?

Stefan Hindrichs: Sehr gut! Gerade im letzten Jahr sind wir sehr stark gewachsen und konnten den Umsatz gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppeln. Wir profitieren zum einen von dem immer größer werdenden Engagement von Investoren und Immobilieneigentümern, die in die Nachhaltigkeit ihrer Gebäude investieren und zum anderen von der zunehmenden Digitalisierung der Gebäudetechnik durch immer mehr Automation. Während wir zu Beginn noch ausschließlich in hochmodernen Bürogebäuden oder Sondergebäuden wie Flughäfen unsere Software einsetzen konnten, sind es mittlerweile immer öfter sogar schon KiTas, die im Passivhausstandard erbaut werden und über ausgefeilte Technik verfügen. Das ermöglicht uns auch, in diesem Segment attraktive Einsparpotentiale für unsere Partner zu heben und gleichzeitig den Raumkomfort zu verbessern. In Zahlen heißt das: Die Nutzer der synavision-Lösung haben durch die Optimierung ihrer Gebäude 135 Millionen Euro gespart. Durchschnittlich amortisiert sich die Investition bereits nach wenigen Monaten.

Damit die immer komplexer werdende Gebäudetechnik auch in Bezug auf Energieeffizienz und Komfort funktioniert, benötigt es ein intelligentes Monitoring, das Baubeteiligten oder Betreibern die Optimierungspotentiale präzise aufzeigt und mit konkreten Handlungsempfehlungen unterstützt. So wächst der für uns adressierbare Markt und die Nachfrage sehr stark. 

Was war die größte Herausforderung – was der größte Fehler?

Stefan Hindrichs: Wir haben den Bedarf für unsere Lösung schon sehr, sehr früh erkannt – eigentlich sogar bevor der Markt dafür überhaupt bereit war. Ich glaube die größte Herausforderung war es, hier am Ball zu bleiben, als Team zusammenzuhalten und daran zu arbeiten, dass sich unser „Window of Opportunity“ öffnet. 

Und die beste Erfahrung?

Stefan Hindrichs: Die beste Erfahrung ist jedes Mal, wenn wir die Chance bekommen mit und für unsere Partner an der Optimierung eines Gebäudes zu arbeiten und zu sehen, wie wir einen Beitrag dazu leisten, dass die Energieverbräuche gesenkt werden können, obwohl diese der Meinung waren, dass das nicht möglich wäre. 

Was sorgte für den eigentlichen Push?

Stefan Hindrichs: Aktuell ganz klar die Tatsache, dass die führenden Immobilienverwalter und Asset Manager und auch viele Unternehmen eigene Nachhaltigkeitsziele definiert haben und jetzt im großen Stil in die Nachhaltigkeit ihrer Gebäude investieren. Flankiert wird das natürlich ganz erheblich durch die Europäische Union und die Bundesregierung, die immer höhere gesetzliche Ansprüche an den nachhaltigen Bau und Betrieb von Gebäuden stellen und Investitionen fördern. Übrigens bieten wir mit der Software ein Tool an, mit der ein technisches Monitoring für die Gebäudetechnik umgesetzt und mit dem europäischen Zertifikat „COPILOT“ sogar zertifiziert werden kann. So haben Mieter und Nutzer die Sicherheit, dass die Technik nicht nur modern ist, sondern, und das ist ganz entscheidend, im Betrieb auch optimal funktioniert in puncto Effizienz und Komfort. Bauherren und Investoren erhalten von unabhängiger Seite die Bestätigung, dass ihre Gebäude funktionieren wie geplant und der Wert langfristig erhalten bleibt. So ist synavision wie ein „digitaler TÜV“ für Neubauprojekte. 

Außerdem haben wir es geschafft, mit einem Organ des Bundesbauministeriums eine Empfehlung zu entwickeln, die es öffentlichen und kommunalen Bauverwaltungen ermöglicht, unser Produkt auch in die etablierten Bauprozesse zu integrieren. So passt unser digitales Produkt immer besser in die doch noch sehr traditionelle Baubranche. 

Was ist das nächste Ziel?

Stefan Hindrichs: Wir möchten dafür sorgen, dass jedes relevante Gebäude nur so viel Energie verbraucht, wie es nötig ist, um den Komfort- oder funktionalen Ansprüchen an ein Gebäude gerecht zu werden. Aktuell bauen wir ein starkes Ökosystem aus Partnern auf, um gemeinsam auf unserer Software-Plattform national und international unser intelligentes Monitoring auszurollen.

Euer Tipp für andere …

Stefan Hindrichs: Kontinuierlich und intensiv mit Partnern am Produkt arbeiten und vor allem ausdauernd sein – zumindest in der Bau- und Immobilienbranche.

Was schätzt Ihr an Bielefeld?

Stefan Hindrichs: Bielefeld schafft es ganz wunderbar, alle Vorteile einer Großstadt zu haben, aber ohne die Nachteile. Es ist alles da, was das Herz begehrt, wirtschaftlich und privat, und gleichzeitig sehr unkompliziert. Wir fühlen uns sehr wohl hier. 

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