1. Mai 2021
Partner des Monats: SonnenPartner GmbH

Strandkörbe aus Bielefeld

Partner Stories

Ost- oder Nordseeform? In Bielefeld Hillegossen spielt es keine Rolle, für welche Strandkorbvariante das Herz schlägt. Strandkörbe „Made in Bielefeld“ sind frei von jeder Attitüde. Firmengründer Gerd-Jürgen Müsing, der vor mehr als 30 Jahren die Idee des „Garten-Strandkorbs” vorantrieb, zählt heute zu den größten Strandkorb-Herstellern Deutschlands. Das Familienunternehmen, seit über 25 Jahren sind auch die Söhne Jörn und Volker mit an Bord, vermarktet unter der Marke „SonnenPartner” im In- und Ausland die kleinen Trauminseln. Und weiß: Wer erst einmal einen Strandkorb im Garten sein Eigen nennt, gibt ihn nicht mehr her. Der Sand zwischen den Zehen und das Rauschen der Wellen fehlt – aber das ist auch alles! Volker Müsing erklärt, was die Bielefelder Strandkorbmanufaktur ausmacht und wofür sie steht.

Was liegt im Outdoorbereich in Sachen Strandkorb gerade im Trend?

Das Thema Nachhaltigkeit ist für viele Menschen inzwischen ein wichtiger Aspekt – auch in Sachen Strandkorb. Da wir ein langlebiges und qualitativ hochwertiges Produkt in Bielefeld fertigen, ist Nachhaltigkeit für uns schon seit vielen Jahren ein Gesichtspunkt. Was den Look der Strandkörbe angeht, ist jedoch Vielfalt angesagt. Unser Programm setzt individuellen Wünschen durch unser Baukastenprinzip keine Grenzen. Beim Geflecht muss es nicht beim Klassiker – außen weiß, innen blau – bleiben. Der Look kann dem eigenen privaten Interieur angepasst werden. Dabei greifen die Kunden jedoch meist auf klassische, zeitlose Farben zurück, die – auch im Sinne der Nachhaltigkeit – für die nächsten 20 bis 25 Jahre gefallen. Dem Strandkorb eine individuelle Note zu verleihen, ist zudem über die ausklappbare Markise und die Sitz- und Rückenpolster möglich. Sie werden oft nach einigen Jahren ausgetauscht, daher nehmen Kunden hier häufig farblich neue Trends auf.

Über 30 Jahre SonnenPartner! Ihr Vater, Gerd Müsing, hat das Unternehmen aufgebaut – seit über 25 Jahren sind Ihr Bruder Jörn und Sie mit an Bord. Was waren aus Ihrer Sicht die Meilensteine?

Zum einen sicherlich der grundsätzliche Gedanke, Strandkörbe für den privaten Raum auf den Markt zu bringen, fernab von Nord- und Ostsee. Ein Geflecht, drei Stoffe – damit fing alles an. Zum anderen führte der Wunsch vieler Kunden nach mehr Optionen zu der Idee, ein Baukastensystem zu entwickeln. Schließlich mussten die Standkörbe produzierbar bleiben. Heute gibt es drei Baureihen – vom Einsitzer bis zur XL-Variante als Dreisitzer – mit unterschiedlichsten Design-Möglichkeiten. 

Wie ist die Idee, Strandkörbe in Bielefeld zu fertigen, überhaupt entstanden?

Es war die Idee meines Vaters, der damit einen großen Wunsch meiner Mutter erfüllt hat. Sie wünschte sich – oft nicht gehört – nach vielen Urlauben an Ost- und Nordsee einen Strandkorb für den eigenen Garten. Zunächst suchte mein Vater nach Ausrangierten, fand aber nichts Schönes und entschied sich, da er einen Tischlereibetrieb hatte, dazu einen zu bauen. Das Gestell zu bauen, war nicht das Problem, wohl aber die Flechtarbeiten. Doch auch da fand er eine Lösung: Er nahm Kontakt zu einem Korbflechter in Höxter auf und so stand dann irgendwann der erste Strandkorb für meine Mutter bei uns im Garten. Als dann vermehrt Anfragen aus dem Bekanntenkreis kamen, die sich auch einen Strandkorb wünschten, entwickelte mein Vater die Geschäftsidee und das Start-up, wie man es heute nennen würde, war geboren. Es brauchte etwas Feinschliff, um den Strandkorb für die Privatnutzung im eigenen Garten und auf der Terrasse salonfähig zu machen.

Wie viele Modelle gibt es inzwischen?

Durch das Baukastensystem gibt es unzählige Kombinationsmöglichkeiten. Am Anfang steht die Entscheidung für die Form – entweder ein Ostsee- oder ein Nordseemodell. Das Ostseemodell gibt sich weich und geschwungen, ist dadurch etwas bauchiger und zeichnet sich durch einen runden Oberkorb aus. Die Modelle Classic und Diplomat verkörpern viele Elemente dieses Strandkorbes. Eher gerade und eckig ist dagegen die Nordseeform mit Körben wie Konsul, Senator, Präsident und Admiral … Hat man sich für eine Variante entschieden, muss man nur noch klären, ob es ein Halblieger oder ein Liegemodell sein soll und dann noch die Strandkorbgröße festlegen. Man kann sicherlich ohne Probleme 100.000 Strandkörbe bauen, ohne dass einer dem anderen gleicht. Schließlich kann man neben unterschiedlichen Holzgestellen auch zwischen 10 bis 12 Geflechtformen und -arten wählen und noch dazu aus unzähligen wetterfesten Stoffen. Selbst die Gestellhölzer kann der Kunde unterschiedlich farbig gestalten.

Und was hat sich in Sachen Ausstattung getan?

Dabei geht es vor allem um Komfort. Vor Jahren war es die Rückholfeder für den Oberkorb, für die wir eine Gebrauchsmusteranmeldung haben. Neben einem Tassenhalter gibt es auch einen Sektkübelhalter. Hier lassen sich eine Flasche Sekt oder Wein, aber auch vier Flaschen Weizen kühlen und griffbereit verstauen. Wir gehen aber immer mit der Zeit. Daher haben wir uns mit der Frage beschäftigt, wo man Tablet, Handy und Co. lässt. So gibt es zum Beispiel hinter der Sonnenblende eine Halterung fürs Tablet – gut geschützt im Strandkorb lässt sich so bei jedem Wetter ein Film gucken. Ablagemöglichkeiten für Lautsprecher gibt es ebenso wie Licht, das durch eine Powerbank betrieben wird. 

Volker, Gerd-Jürgen, Jörn Müsing (v. l. n. r. )

Was ist ihr persönlicher Favorit. Sie haben doch bestimmt einen Strandkorb im Garten stehen?

Zuhause haben wir den Präsident in XL-Variante, der sich stufenlos verstellen lässt und mit zwei Bullaugen ausgestattet ist. Hier übernachtet mein kleiner Sohn im Sommer total gern mit mir. 

SonnenPartner ist eine Strandkorb-Manufaktur. Was heißt das?

Das Qualitäts-Siegel „Manufaktur“ dürfen Unternehmen u. a. nur führen, wenn die eigene Produktion in Deutschland ist, es inhabergeführt ist und mindestens 50 Prozent Handarbeit im Produktionsprozess erfolgen. Trotz des Baukastenprinzips sind unsere Strandkörbe kein Massenprodukt, sondern individuell handgefertigte Unikate. Ganz simpel heißt das: Vorne kommt Holz rein, hinten ein Strandkorb raus und dazwischen sind unzählige Handgriffe notwendig – vom Gestellbau bis hin zum Geflecht. Seit 25 Jahren produzieren wir aber auch in Tschechien eine preiswertere Linie unter dem Label „Sunny Smart“ und auch ein großer Teil der Flechtarbeiten werden dort ausgeführt. Grundsätzlich kann aber an beiden Standorten alles gemacht werden. Wichtig ist es uns marktgerecht zu produzieren, aber auch qualitativ hochwertig. 

Gleichzeitig produzieren Sie auch im günstigen Segment Strandkörbe, die über Baumärkte angeboten werden. Wie lässt sich das mit Ihrem Anspruch an die Qualität vereinbaren?

Wir haben vor Jahren nach dem Ikea-Prinzip einen zerlegbaren Strandkorb entwickelt, den wir bei einem langjährigen Partner in Fernost nach genauen Vorgaben auch bezüglich des Materials fertigen lassen. Sie sind günstiger, qualitativ noch gut und unsere Einstiegsklasse ins Thema Strandkorb durch ihr Preis-Leistungs-Verhältnis, aber natürlich mit qualitativen Unterschieden zu unseren hiesig produzierten. Gut gepflegt hält so ein Sunny-Smart-Strandkorb auch bis zu zehn Jahren. Viele, die dann strandkorbbegeistert sind, investieren dann später in hochwertigere Modelle.

Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit?

Der Strandkorb steht mit seiner Langlebigkeit per se für das Thema. Konzipiert für eine lange Lebenszeit bringen es unsere Strandkörbe bei guter Pflege auf eine Lebenszeit von 25 Jahren und mehr. Dafür steht auch unsere Manufakturarbeit, wo wir beim Holzgestell zum Beispiel mit Nut-und-Feder arbeiten. Wir haben uns in einer Zeit, in der „Geiz-ist-geil“ Programm war, bewusst für einen anderen Weg entschieden. 

In wie vielen Ländern finden sich inzwischen Strandkörbe „made in Bielefeld“?

Der Strandkorb ist ein deutsches Phänomen, aber wir exportieren tatsächlich auch in die USA, Australien, Neuseeland, Finnland oder Russland. Allerdings liegt der Schwerpunkt hier und in den angrenzenden Ländern, wie der Schweiz, Österreich oder den Niederlanden. Wer den Strandkorb einmal kennengelernt hat, will ihn aber nicht missen. Er bietet Schutz und ist ein Möbel, dass die eigene Gartensaison verlängert. 

Warum ist SonnenPartner Partner von Das kommt aus Bielefeld?

Wir sehen uns als Teil der Stadt. Daher ist es für uns selbstverständlich und einfach einleuchtend, sich zu positionieren und den Austausch zu pflegen. Mit Hilfe der WEGE haben wir damals das Grundstück für unseren heutigen Firmensitz gefunden und wurden bei all unseren Projekten immer herzlich unterstützt. Selbst bei der Suche nach einem Grundstück haben wir damals nicht in der Nachbarschaft geschaut.

Was schätzen Sie am Standort Bielefeld?

Wir sind seit eh und je in Bielefeld zu Hause. Als wir 2003 kurz vor Weihnachten nach einem verheerenden Großbrand vor dem Scherbenhaufen unseres Unternehmens standen – ein Akkuladegerät hatte den Brand ausgelöst – haben wir vielfältige Hilfe vor Ort erfahren. Wir konnten auf eine Halle in Oerlinghausen ausweichen, die Baugenehmigung wurde schnell erteilt und dann haben wir innerhalb eines Jahres den Wiederaufbau hingelegt. Außerdem haben Händler und Kunden zur Stange gehalten!

Hat sich die Nachfrage nach schönen Outdoormöbeln und Accessoires Corona-bedingt verändert? 

Ja, auf jeden Fall! Da Corona-bedingt Urlaube ausgefallen sind, ist die Nachfrage nach Strandkörben gestiegen. Jeder macht es sich zu Hause schön, schafft Räume zum Verweilen und investiert auch in höherwertige Produkte.

Wie einfach bzw. schwer ist es, in einem Familienunternehmen neue Ideen durchzusetzen?

Einfach, wir sind drei Entscheider und die Mehrheit zählt! Bei vielen Entscheidungen tendieren wir tatsächlich in die gleiche Richtung und sagen dann: Lass es uns probieren. Wir schieben neue Projekte aus Leidenschaft an. So, wie die Erweiterung unseres Sortiments um hochwertige Grills oder die Grillschule, die im Laufe der 12 Jahre inzwischen zu einem Riesenthema für uns geworden ist. Manche stellen uns die Frage, ob wir nicht genug um die Ohren habe, aber die Antwort ist einfach: Bei uns steckt viel Herzblut drin!

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