4. Januar 2021
Buch-Tipp:

Tristan Niewöhner: Founders Heroes – Gründen ist deine Heldenreise

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Es muss nicht jeder gründen, aber jede(r) sollte sich zumindest ein Mal in ihrem/seinem Leben mit dieser Möglichkeit beschäftigt haben. Das meint zumindest Tristan Niewöhner, der Autor von „Founders Heroes“. Sein Buch vergleicht eine Gründung mit einer Heldenreise. Das ist eine gute Metapher, die inspiriert. Mit welchen Themen möchte man denn eigentlich seinen Arbeitsalltag verbringen? Wofür brennt man wirklich? Fragen, die jede(r) für sich selbst beantworten muss. Die passenden Denkanstöße liefert dieses Buch. 

Warum eigentlich Heroes? Nun, die Gründung eines Start-ups gleicht einer Heldenreise. Denn der Held/die Heldin stürzt sich in ein unbekanntes Abenteuer, eignet sich auf der Reise das Rüstzeug an, um zuvor unüberwindbar scheinende Hindernisse zu bewältigen und wächst an seinen/ihren Aufgaben. Tristan Niewöhner bezieht sich auf die Forschungsergebnisse von Joseph Campbell. Der US-amerikanische Professor gilt als Spezialist auf dem Gebiet der Mythologie. Und die Heldenreise ist ein Phänomen, das zu allen Zeiten – von der Antike bis zum Hollywood-Blockbuster – und tatsächlich auch in allen Kulturen zu finden ist. Ein Archetypus, der in allen Menschen verankert ist: Die Heldenreise als Weg zur Selbsterkenntnis und Selbstfindung. Am Ende des Weges kommt man übrigens zu dem Schluss, dass der Held/die Heldin im Grunde schon alles, was es braucht, um die Heldenreise zu überstehen, in sich trägt. 

Warum gründen?

Auch den Gründen für das Gründen geht Tristan Niewöhner auf den Grund. Manchmal sei es recht einfach: Man stößt auf ein Problem, das man lösen möchte. So erging es beispielsweise der erfolgreichen Vertrieblerin Sara Blakely aus Florida, die höchst unzufrieden mit dem Tragekomfort von herkömmlichen Strumpfhosen war – zumal in diesem subtropischen Klima. Durch die Gründung ihres Unternehmens „Spanx“ und der konsequenten Ausweitung der Produktpalette wurde sie schließlich Selfmade-Milliardärin. 

Hier wären wir schon bei einem weiteren Grund, ein Start-up ins Leben zu rufen: das schnelle Geld. Die Bewertung mancher Start-ups beträgt schon zum Zeitpunkt der Gründung viele Millionen US-Dollar. Allerdings macht dieser Anteil der Jung-Millionäre nur einen recht geringen Anteil der Gründer*Innen aus, die schnellstmöglich auf den „Exit“ abzielen und viel Geld damit verdienen. 

Durch die Digitalisierung verändern sich viele Geschäftsmodelle oder werden obsolet, wie zum Beispiel die Verdrängung der klassischen Fotografie durch Digitalkameras zeigt. Viele etablierte Industrien sind gezwungen, sich dem zum Teil volatilen Markt durch Innovationsfähigkeit zu stellen, indem sie eine Kooperation mit Start-ups eingehen. Häufig wird ein Wandel jedoch erst durch Start-ups angestoßen, die in der Folge davon profitieren. Für manche Gründer ist es auch Motivation genug, durch das eigene Unternehmen dem Angestellten-Dasein entfliehen zu können. 

Der Weg zu sich

All diese sachlichen Gründe haben ihre Berechtigung. Doch Tristan Niewöhner geht vielmehr von einem tiefverwurzelten menschlichen Bedürfnis nach Selbstverwirklichung aus. Das sei der Grund, warum uns Menschen über Jahrtausende und alle Kulturen hinweg – ganz gleich, ob Odysseus oder Star Wars – die Heldenreise so fasziniert. Als Gründer begibt man sich auf seine persönliche Heldenreise. Und diese beschreibt der Autor, der selbst von Kindesbeinen an vom Unternehmertum  begeistert ist, anhand von Etappen. Erst vernimmt man den Ruf des Abenteuers, stellt erste Überlegungen an und macht sich auf den Weg zum eigenen Start-up. Wichtig dabei sind Gefährten oder Mentor*Innen. Menschen, die die Helden/die Heldinnen auf ihren Wegen ideell oder auch finanziell unterstützen. Von der Konzeption zur Entwicklung, zum Verkauf, Vertrieb, Marketing. Bis idealerweise das Unternehmen wächst und Personal eingestellt werden kann bzw. muss. 

Der Gründer und Geschäftsführer der persomatch GmbH gibt viele anschauliche Beispiele aus der Praxis, bei denen der Mut – denn den braucht es unbedingt – zur Gründung belohnt wurde. Aber er verschweigt auch die „dunklen Seiten“ der Heldenreise nicht. Misserfolge bis hin zum kompletten Scheitern des Unternehmens kommen vor. Und häufig sind die Held*innen bei schwierigen Entscheidungen – in der Mythologie wären das die Prüfungen – ganz auf sich allein gestellt. Werden Hürden genommen, Ängste und Selbstzweifel überwunden, dann ist es möglich, über sich selbst hinaus zu wachsen. Das wäre dann die erfolgreiche Heldenreise. Damit meint Tristan Niewöhner nicht nur zwangsläufig die Gründung eines Unternehmens, sondern die spannende Reise zu sich selbst, um zu entdecken, was alles in einem steckt. Denn grundsätzlich gilt: „Jeder kann ein Held sein und sollte es versuchen, einer zu werden!“

Über den Autor:
Tristan Niewöhner ist von klein auf vom Unternehmertum fasziniert. Inspiriert durch seinen Großvater, den Gründer des Landmaschinenherstellers Wühlmaus, beschäftigt er sich mit Unternehmensgründungen aus allen möglichen Perspektiven. Nach seinem Studium in Paderborn, Peking und Normal (Illinois), hat er selbst mehrere Unternehmen gegründet. Außerdem war er für TecUP (Universität Paderborn) und die Founders Foundation (Bertelsmann Stiftung) im Bereich der Gründungsförderung tätig. Er ist Mitorganisator der Fuckup Nights OWL, bei denen Gründer ganz offen von gescheiterten Projekten berichten. Aktuell ist er als Gründer und Geschäftsführer der persomatch GmbH tätig. 

www.founders-heroes.de

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