1. Februar 2023
Perspektiven bieten

Was machen erfolgreiche Ausbilder anders?

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Der Schritt raus aus der Schule und rein ins Berufsleben bringt große Veränderungen mit sich. Damit dieser Schritt in die Arbeitswelt erfolgreich ist, Jugendliche durchstarten und sich entwickeln können, braucht es neben motivierten Auszubildenden auch engagierte Ausbildungsbetriebe. „Der erste wichtige, aber nicht einzige Step ist für uns das Recruiting“, sind sich Daniel Niemeier und Heiko Beiderwiden von der Dr. Wolff Group einig.

Dipl. Kfm. Heiko Beiderwiden

„Der Recruiting-Prozess findet bei uns sehr auf Augenhöhe statt“, erklärt Heiko Beiderwiden, Personalreferent der Dr. August Wolff GmbH & Co. KG. Kooperative Gespräche zu führen, sodass sich die Bewerber*innen wohlfühlen, sind für ihn das A und O. Ziel ist es, dass die Bewerber*innen den Ausbildungsbetrieb in einem angenehmen Gesprächsrahmen erleben. Den Ausbildungsauftakt gestaltet die Dr. Wolff Group mit einer Welcome Week. Sie sorgt dafür, dass sich die Neuen im Unternehmen wohlfühlen und sich untereinander kennenlernen. „Auf das Miteinander legen wir großen Wert“, erklärt Daniel Niemeier, Mitarbeiter des strategischen Talentmanagements der Dr. Kurt Wolff GmbH & Co. KG, mit Blick auf das Format, das seit drei Jahren alle Azubis im Dr. Wolff Institut versammelt, sodass sich diese quer über alle Ausbildungsberufe hinweg kennenlernen. Sie sollen zum Team werden, ihr Netzwerk innerhalb der Dr. Wolff Group aufbauen und entwickeln. Das entspricht der Philosophie der kurzen Dienstwege im Unternehmen. Die Welcome Week dient aber auch dazu, dass die neue Generation an Auszubildenden durch Vorträge der Abteilungsleiter*innen in das Markenportfolio der Dr. Wolff Group eingeführt wird.

Azubis wertschätzen

Daniel Niemeier

Aktuell beschäftigt das international in 64 Ländern aktive Familienunternehmen 30 Auszubildende, sowohl im kaufmännischen als auch im technisch-gewerblichen Bereich. Und spiegelt somit auch im Bereich Ausbildung das breit gefächerte Spektrum der Dr. Wolff Group wider. Es reicht von Ausbildungen zum/r Industriekaufmann/frau und Kaufmann/frau e-Commerce über Industriemechaniker*innen und Maschinen- und Anlagenführer*innen bis hin zu Chemielaboranten*innen, Pharmakant*innen, Produktionsfachkräften Chemie, Fachinformatiker*innen für Systemintegration bis hin zur/zum Köchin/Koch im Werksrestaurant. Daran, mehr als nur einen Ausbildungsplatz zu bieten, arbeitet die Dr. Wolff Group kontinuierlich. „Selbstverständlich gibt es bewährte Standards wie Ausbildungspläne und Unterstützung bei den Prüfungsvorbereitungen“, erklärt Daniel Niemeier. Auch, dass es in jeder Abteilung Ansprechpartner*innen für die Auszubildenden gibt, ist die Regel. Hier wird jede/r Auszubildende an die Hand genommen, Schritt für Schritt an Aufgaben herangeführt bis sie/er eigene in den Abteilungen übernimmt.

Es ist uns sehr wichtig, dass die Azubis von Anfang an etwas lernen und schnell operativ mit im Geschäft sind.

Heiko Beiderwiden

„Es ist uns sehr wichtig, dass die Azubis von Anfang an etwas lernen und schnell operativ mit im Geschäft sind“, betont Heiko Beiderwiden. Für den Personalreferenten heißt das auch, dass das, was Azubis beispielsweise im technisch-gewerblichen Bereich leisten, in die Endprodukte einfließt. „Das unterstreicht die Wertschätzung, die wir den jungen Mitarbeitenden entgegenbringen“, so Beiderwiden. Dazu gehört beispielsweise, dass angehende Chemielaborant*innen vieles praktisch ausprobieren dürfen, damit sie eine Sensibilität für die Produkte entwickeln und gleichzeitig an das selbstständige Arbeiten herangeführt werden. „Da stecken wir – auch mit Blick auf unseren Anspruch an Qualität – viel Energie hinein“, stellt Heiko Beiderwiden fest.

Fördern und fordern

Zu den Selbstverständlichkeiten im gewerblich-technischen Bereich zählt auch der wöchentliche Unterricht während der Arbeitszeit durch den Fachausbilder Axel Neumann, um beispielsweise individuellen Fragen zu klären, die in der Berufsschule entstehen. „Und im 1:1-Gespräch erfährt man dann auch, wie und wo man fördern kann“, macht Beiderwiden deutlich. Denn sehr individuell auf die Stärken der Azubis einzugehen und sie zu fördern, auch darauf liegt das Augenmerk. So können die Azubis ihre 6-monatige Fachaufgabe beispielsweise dort schreiben, wo sie ihre Stärke ausspielen können. Einer angehenden Industriekauffrau, die im Anschluss an ihre Ausbildung Jura studieren möchte, ermöglicht es Dr. Wolff im Rahmen der Ausbildung bereits für ein halbes Jahr in der hauseigenen Rechtsabteilung zu arbeiten und hier ihre Fachaufgabe zu schreiben. Und mit Blick in die Zukunft bietet der Arbeitgeber bereits die Option während des Studiums als Werkstudentin im Unternehmen tätig zu sein. Doch auch bei Problemen individuelle Lösungen zu finden, ist den Verantwortlichen wichtig. „Es geht darum Ansprechpartner zu sein, offen zu sein, Auszubildende ernst zu nehmen, sodass sie sich ernst genommen fühlen und Verbesserungen, wenn es hakt, umzusetzen. Für einen Azubi war es beispielsweise wichtig und richtig, die Arbeitszeiten zu reduzieren“, macht Daniel Niemeier deutlich. „Wir gehen mit der Aufgabe an den Start, dass die Ausbildung erfolgreich endet“, betont Heiko Beiderwiden den generellen Anspruch. Die Formel „fordern und fördern“ ist für die Personalverantwortlichen daher keine bloße Worthülse. Wenn es hakt, gibt es individuelle Unterstützung. „Wir sind eng im Austausch mit unseren Azubis, bieten viel an und gehen auf Wünsche ein, sofern Spielraum da ist.“ Und so können interessierte kaufmännische Auszubildende auf Wunsch auch in den 2016 gegründeten Digitalbereich eWolff hineinschnuppern.

Individuelle Aufgaben und Projekte

Raum für Engagement und Kreativität zu ermöglichen, davon profitieren nicht nur Azubis. Daher setzt die Dr. Wolff Group auf individuelle Aufgaben und Projekte. Und traut seinen Azubis so einiges zu. So beteiligten sich die gewerblich-technischen Azubis an einem Wettbewerb zur Arbeitssicherheit und holten sich – intern gut vorbereitet – den 7. Platz. Teilgenommen hatten 40 Unternehmen. Angehende Industriekaufleute entwickelten wiederum für die Drogeriemarktkette dm die Verkaufsförderungskampagne „Mix my Shampoo“ und setzten diese um. „Bei dem Projekt war Eigeninitiative gefragt. Das haben sich die Azubis selbst erarbeitet“, so Daniel Niemeier. Auch ein Messestand mit Thementagen bei den Noventi Open und ein Pop-up-Store im Bielefelder Harms Markt werden durch die Azubis von Dr. Wolff unterstützt. „Diese Partizipation auf freiwilliger Basis ist eine Bereicherung im Ausbildungsalltag und bringt die Jugendlichen weiter“, ist Heiko Beiderwiden überzeugt.

Um erfolgreich auszubilden, braucht es nach Ansicht der Verantwortlichen auch einen kritischen Blick auf die eigenen Ressourcen und Möglichkeiten. „Im gewerblich-technischen Bereich können wir in speziellen Fällen nicht ganz so ausbilden, wie wir es uns wünschen“, erklärt Daniel Niemeier. Das betrifft beispielsweise künftige Pharmakant*innen, die bei Dr. Wolff gewisse Rohstoffe nur im festen und flüssigen, nicht aber im gasförmigen Aggregatzustand verarbeiten können. Deshalb kooperiert das Familienunternehmen – obwohl es diese Option nicht zur Verfügung stellen müsste – mit anderen Betrieben. „Wir nehmen das Thema Ausbildung sehr ernst, schauen uns die Ausbildungsverordnungen genau an, um unseren Azubis eine sehr gute Ausbildung zu ermöglichen“, bringt Daniel Niemeier die Ambitionen auf Ausbilderseite auf den Punkt. Denn, ob sich ein Ausbildungsbetrieb um seine Azubis intensiv gekümmert hat, macht sich spätestens bei der Prüfung bemerkbar.

Perspektiven bieten

Perspektiven nicht nur während der Ausbildung zu bieten, dient auch als Richtschnur für die Zeit danach. „Wir versuchen zeitnah eine Rückmeldung zu geben, wie es nach der Ausbildung weitergeht. Das ist eine Sorge weniger vor der Abschlussprüfung“, weiß Heiko Beiderwiden. 90 bis 95 Prozent der Auszubildenden übernimmt die Dr. Wolff Group, die in den letzten Jahren weiter gewachsen ist. Aus dem aktuellen Jahrgang werden alle sechs Azubis übernommen. „Wir entwickeln unseren Personalbedarf gern aus den eigenen Reihen weiter. Viele unser Ex-Azubis sind heute Teamleiter“, macht Heiko Beiderwiden deutlich. Auch in dieser Hinsicht sorgt die Dr. Wolff Group mit Zusatzleistungen und Benefits wie einer Brückentags-Regelung vor.

Dr. Wolff Group

Mit Marken wie Alpecin, Linola, Plantur, Vagisan, Bioniq® und Karex hat sich das international agierende und 1905 gegründete Familienunternehmen aus Bielefeld einen Namen gemacht. Dabei verbergen sich hinter der Dr. Wolff Group gleich zwei Unternehmen: Dr. August Wolff und Dr. Kurt Wolff

Dr. Kurt Wolff ist der kosmetische Unternehmensbereich mit den Marken Alcina, Alpecin, Bioniq®, Plantur und Karex. Dr. August Wolff macht den medizinischen Unternehmensbereich mit den Marken Vagisan und Linola aus. Seit 2016 gehört außerdem eine neu gegründete Unternehmenseinheit von Digitalspezialisten zum Unternehmen: die eWolff. Das eWolff-Team schafft die Verbindung zwischen der Offline- und der Online-Welt, indem sie die Marken der Dr. Wolff Group in der digitalen Welt bewirbt, verfügbar macht und bei digitalen Projekten unterstützt. Dr. Wolff – inzwischen in vierter Generation in Familienhand – zählt mit seinen rund 800 Mitarbeitenden im In- und Ausland zu den größten mittelständischen Familienunternehmen im deutschen Pharma- und Kosmetikmarkt.

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