1. März 2024
Wie die JAB ANSTOETZ Group ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung angeht

Viel Stoff für den Nachhaltigkeitsbericht

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Mit der damals zweitgrößten Photovoltaikanlage Norddeutschlands leitete das Bielefelder Familienunternehmen 2004 erste Maßnahmen im Bereich Nachhaltigkeit ein. „Eine ganze Unternehmensgruppe auf Nachhaltigkeit auszurichten, umfasst aber weit mehr und ist eine große Herausforderung. Aber noch lange kein Grund, um in Panik zu geraten“, betonen Nadine Evering-Heitbrink und Bernd Kruse von der JAB ANSTOETZ Group. Im März 2024 erscheint der inzwischen dritte Nachhaltigkeitsbericht.  

Nachhaltig zu wirtschaften, das ist inzwischen die Herausforderung für fast alle Unternehmen. Dabei geht es nicht nur darum, im Sinne der neuen Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) nach klar definierten Vorgaben der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) Zahlen, Daten und Fakten zu ökologischen, sozialen und die Unternehmensführung betreffenden Themen zusammenzutragen. Vielmehr muss Nachhaltigkeit in allen Unternehmensbereichen verankert und als Teil der Unternehmensstrategie verinnerlicht werden.

Schritt für Schritt zum Nachhaltigkeitsbericht

„Wir haben im Jahr 2020 damit angefangen aufzuschreiben, mit welchen Maßnahmen wir in der JAB ANSTOETZ Gruppe bereits zu den Themen Nachhaltigkeit, CO2-Reduzierung, Umweltschutz und Energieeinsparungen beitragen“, erklärt Nadine Evering-Heitbrink, verantwortlich für die Unternehmenskommunikation
der JAB ANSTOETZ Gruppe. „Wir konnten uns dem Ganzen ohne Druck und ohne Verpflichtung annähern und haben, bildlich gesprochen, auf einem weißen Blatt das zusammengetragen, was wir den sogenannten ESG-Kriterien zuordnen konnten.“ „Die Rubriken haben sich auf diese Weise ergeben und wurden über die Zeit kontinuierlich weiterentwickelt. Am Ende waren wir selbst überrascht, wie viel da zusammengekommen ist“, weiß Bernd Kruse, der bei JAB ANSTOETZ für das Umweltmanagement zuständig ist.

Interne und externe Kommunikation stärken

Ein Umweltteam, seit 2020 aus verschiedenen Abteilungen zusammengesetzt, beschäftigt sich in regelmäßigen Abständen mit der Umweltpolitik und den daraus resultierenden Maßnahmen. Die interne wie externe Kommunikation übernimmt das Team Redaktion Umwelt bzw. die Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. „Diese Kombination hat sich gut bewährt und als gute, kreative Lösung erwiesen“, sind sich die Kommunikationsexpertin und der Umweltmanagementbeauftragte einig. Für den internen Informationsfluss nutzt JAB ANSTOETZ sein Intranet. Auch hier wurde ein Bereich zum Thema Nachhaltigkeit geschaffen. „Dieses interne Netzwerk ist für unsere Arbeit extrem wichtig. Zum einen wollen wir die Mitarbeitenden für das Thema Umweltschutz sensibilisieren. Zum anderen brauchen wir den Input aus den Abteilungen. Die Idee, Luftpolsterfolie durch Papierpolsterfolie als Füllmaterial für Verpackungen zu ersetzen, stammt zum Beispiel von den Mitarbeitenden“, sagt Nadine Evering-Heitbrink. „Aber wir strecken auch selbst die Fühler aus, um zu schauen, was für den Nachhaltigkeitsbericht relevant ist. Viele wichtige Themen fließen auch über die Geschäftsleitung ein, wie z. B. die signifikante Steigerung des Anteils an recyclingfähigen Stoffen in unserem Sortiment oder die Aufnahme der Unternehmenstochter Golfhouse in den neuen Nachhaltigkeitsbericht, denn bisher konzentrierte sich der Nachhaltigkeitsbericht vor allem auf die Sparte Living. Mit dem neuen Logo und dem Claim „JAB ANSTOETZ – The Design
Company“ tritt JAB ANSTOETZ nun als gesamte Gruppe auf.“

Bernd Kruse und Nadine Evering-Heitbrink

Input von allen Seiten  

Um zu klären, welche Posts im Intranet für den Bereich Nachhaltigkeit veröffentlicht werden, trifft sich die Redaktion Umwelt alle drei bis vier Wochen. Im gleichen Takt erscheint ein Beitrag. Seit 2020 sind rund 50 Artikel erschienen. Viele dieser Berichte – vom JAB-Honig über die Teilnahme am Stadtradeln, dem Earth Overshot Day bis hin zu neuen Cradle-to-Cradle-Zertifizierungen für JAB ANSTOETZ Produkte – fließen auch später in den Nachhaltigkeitsbericht ein.

Gesetzliche Vorgaben und das Wachstum der Unternehmensgruppe bringen neue Herausforderungen mit sich. „Es ist alles im Wandel“, so Nadine Evering-Heitbrink. Sich über das gesamte Jahr Notizen für den Nachhaltigkeitsbericht zu machen, hat sich für das Team deshalb als sinnvoll erwiesen. Aber es gibt auch wiederkehrende Themen, die auf der To-do-Liste stehen. Darunter fällt u. a. der Energiebereich mit Blockheizkraftwerk und Photovoltaikanlage. Den Nachhaltigkeitsbericht weiterzuentwickeln, steht ebenfalls auf der Agenda des Teams. „Wir wollen ihn attraktiv und lesbar halten sowie den Standards des Global Reporting Index (GRI) entsprechen“, lautet das Credo. Daher fährt das Unternehmen beim Nachhaltigkeitsbericht zweigleisig. „Im Rahmen unserer Mitgliedschaft im UN Global Compact Netzwerk haben wir erstmalig ca. 70 Fragen beantwortet, die sich an den GRI orientieren“, so die beiden.

„Nach wie vor möchten wir aber auch eine ausformulierte Variante für unsere Geschäftspartner anbieten. Diese soll einfacher zu lesen sein und somit besser unser Unternehmensleitbild und unsere Unternehmensphilosophie transportieren.“ JAB ANSTOETZ veröffentlicht den Bericht digital auf der Homepage und intern ist er übers Intranet abrufbar. „Beim United Nations Global Compact kann man die Nachhaltigkeitsberichte aller Mitglieder übrigens auch einsehen“, lautet ein weiterer Tipp. 

2021 ist JAB ANSTOETZ dem UN Global Compact beigetreten, der weltweit größten und wichtigsten Initiative für verantwortungsvolle Unternehmensführung. Auf der Grundlage zehn universeller Prinzipien und der Sustainable Development Goals verfolgt er die Vision einer inklusiven und nachhaltigen Weltwirtschaft zum Nutzen aller Menschen, Gemeinschaften und Märkte. „Die zehn Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung sind auch fester Bestandteil unserer Unternehmensführung“, macht Bernd Kruse deutlich. Alle Unternehmen im UN Global Compact sind verpflichtet, ihren Fortschritt bei der Umsetzung der zehn Prinzipien und ihre Aktivitäten zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung zu berichten. „Aus dem jährlichen Communication on Progress (COP) ist dann unser erster Nachhaltigkeitsbericht entstanden“, erklärt Nadine Evering-Heitbrink.

Verantwortungsvoll kommunizieren

Der Nachhaltigkeitsbericht ist längst ein wichtiges Medium, um nach innen wie außen zu kommunizieren. Zu den Adressaten zählen Kund*innen wie Geschäftspartner*innen. „Wir sind Bestandteil ihrer Lieferketten“, so Bernd Kruse mit Blick auf das Lieferkettensorgfaltsgesetz. Auch bei der Gewinnung und Halten von Fachkräften spielt der Nachhaltigkeitsbericht eine Rolle. „Viele Mitarbeitende wollen in einem nachhaltigen Unternehmen arbeiten und nutzen den Nachhaltigkeitsbericht als Informationsquelle“, weiß der Umweltmanager. Den Nachhaltigkeitsbericht kontinuierlich zu überprüfen, ist für das Unternehmen ein wesentlicher Punkt. Darüber hinaus fließen Änderungen ein, die sich eventuell durch Prüfungen ergeben. Die Climatex-Produkte, die Cradle-to-Cradle® (C2C) zertifiziert sind, werden zum Beispiel regelmäßig geprüft. Diese speziellen Stoffe dürfen nur an bestimmten Arbeitsplätzen geschnitten und verarbeitet werden, da sie nicht mit anderen Fasern kontaminiert werden dürfen. „Das wird extern geprüft, ebenso wie das Biomethan Blockheizkraftwerk, das regelmäßig kontrolliert und gewartet werden muss“, erläutert Bernd Kruse. Energieaudits sind alle vier Jahre verpflichtend. „Wir wollen die CO2-Bilanz unseres Unternehmens immer weiter verbessern – das ist unser Hauptziel für Nachhaltigkeit und Klimaschutz“, unterstreicht Bernd Kruse.

Herausforderungen annehmen und einfach machen

Längst hat sich aus vielen Einzelmaßnahmen eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt. Herausforderungen gibt es immer wieder. So wie die CSRD- oder ESG-Themen, die berücksichtigt werden müssen. „Das ist sehr viel Theorie und erfordert auch einen hohen zeitlichen Aufwand“, weiß der Umweltmanager und rät: „Wie und in welchem Umfang man als Unternehmen betroffen ist und was man verpflichtend umsetzen muss, sollte man individuell prüfen.“ Alles im Blick zu behalten, ist daher eine ganz entscheidende Aufgabe. „Die Herausforderung besteht darin, sich in die Themen einzuarbeiten und sorgfältig zu recherchieren“, macht auch Nadine Evering-Heitbrink deutlich. Dabei sind sich die Kommunikationsexpertin und der Umweltmanager einig: „Man sollte keine Angst haben und einfach anfangen – es ist alles ein Lernprozess.“

www.jab.de 

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