1. August 2022
Lösungen für den Online-Handel

Wohin geht’s mit dem E-Commerce?

Partner Stories

Die Corona-Pandemie hat den Online-Handel befeuert, den Trend zum Einkaufen im Netz noch einmal beschleunigt. 2022 und 2021 waren echte Rekordjahre. Dann kam mit dem Krieg in der Ukraine die nächste Herausforderung für den Handel. Der setzt, um die Verkäufe auf den verschiedenen Verkaufsportalen erfolgreich bearbeiten und verwalten zu können, auf verlässliche E-Commerce-Partner, wie DreamRobot. Wir haben mit Peter Möller und Frank Oddey, Geschäftsführer von DreamRobot, über Entwicklungen, Trends und Rahmenbedingungen im Online-Handel gesprochen.

Wie wirkt sich der Krieg in der Ukraine auf den E-Commerce aus?

Peter Möller: Zu spüren ist der Krieg in der Ukraine auf jeden Fall. Er wirkt sich nicht nur auf das Online-Geschäft, sondern auch auf den stationären Einzelhandel aus. Zumindest wird uns das von unseren Kunden und Partnern zurückgespielt. Die deutliche Zurückhaltung im Einzelhandel liegt aber auch an den aktuellen Preiserhöhungen und den steigenden Energiepreisen – das sind alles Hürden. Außerdem haben viele Konsumenten 2020/21 Geld in die Hand genommen und sogar Investitionen rund um Haus und Garten vorgezogen. Das fällt jetzt zusätzlich weg.

Frank Oddey: Das sehe ich ganz genauso. Viele Investitionen werden zurzeit nicht getätigt. Vieles ist auf Hold-on und das wirkt sich auf den gesamten Fluss aus. Der Markt ist eingebrochen, die Zahlen sind im Keller. Aber nicht allein durch den Krieg in der Ukraine. Durch liegengebliebene Schiffe in China gibt es bei den Lieferketten ein Problem. Und das schon seit Pandemiebeginn! Befördert wird dies durch Chinas Null-Covid-Strategie. Es kommt gerade alles zusammen, von Kaufzurückhaltung über Preiserhöhungen und Lieferengpässen bis hin zu höheren Beschaffungskosten …

Beim Thema E-Commerce fällt jedem sofort Amazon ein. Wie steht es um die Erfolgsgeschichte der großen Player am Markt?

Peter Möller: Amazon ist die Nummer eins. Befeuert durch Corona und den geschlossenen Einzelhandel ist der E-Commerce-Versandhandel der große Gewinner. Und hat – im Gegensatz zu manch anderen – mit seiner Strategie „Customer first“ viel richtig gemacht. Der Kunde steht bei Amazon immer im Vordergrund. Ebay steht sich dagegen öfter selbst im Weg, verkörpert eher ein Flohmarktgefühl und gilt als Tauschbörse. Kaufland punktet wiederum mit seiner Oststrategie.

Welche Trends zeichnen sich in puncto E-Commerce ab, Stichwort Social Media?

Peter Möller: Möglichkeiten sind da, es wird auch viel angeboten, aber Social Media ist in erster Linie eine Marketing- und keine Verkaufsplattform. Der große Trend ist aktuell noch nicht zu spüren, da steckt noch vieles in den Kinderschuhen.

Frank Oddey: … aber da könnte man etwas draus machen!

Peter Möller: Der „normale“ Händler hat einen eigenen Online-Shop und verkauft außerdem über verschiedene Marktplätze. Ein Shop ist noch relativ günstig, aber diesen muss man eben auch bewerben, um gefunden zu werden. Und das ist wiederum recht teuer. Marktplätze nehmen einem dagegen relativ viel ab. Sie machen den Kaufprozess sicherer und es ist gleich ein gewisser Traffic da, der automatisch Verkäufe generiert. Ein Nachteil sind allerdings die hohen Provisionen. Mit der Frage „Was lohnt sich mehr?“ muss sich der Einzelhandel beschäftigen. Fakt ist: Die Marktplätze sind aktuell die Sammelplätze. Das hat Vor- und Nachteile. Aber generell gilt für den Handel: Je breiter aufgestellt, desto besser. Mehr Kanäle stehen für mehr Umsatz.

Frank Oddey und Peter Möller

Multichannel, also der Verkauf auf gleich mehreren Marktplätzen und Plattformen, ist ein Trend. Wohin geht’s und worauf muss man achten?

Frank Oddey: Der Trend geht immer mehr in Richtung Cross-Border-Selling. Dabei werden Unternehmen jenseits ihrer jeweiligen Landesgrenzen aktiv. Ein Beispiel dafür ist das französische Unternehmen ManoMano, das zum Amazon der Baumärkte werden will und deshalb mit viel Werbung auf den deutschen Markt geht. Das ist aber nicht ganz so einfach, denn es muss von Anfang an alles passen: von der Beschreibung der Produkte bis hin zur Zahlungsart. Marktplätze vereinfachen diesen Schritt. Das ist auch ein Vorteil von Amazon oder Kaufland, vor allem hinsichtlich der rechtlichen Lage. Beim eigenen Online-Shop muss man dagegen selbst dafür Sorge tragen, dass von den Produktinformationen bis hin zu den steuerlichen Belangen alle relevanten Informationen berücksichtigt werden.

Peter Möller: Und viele Marktplätze wie Amazon bieten einen Fulfillment-Service. Das heißt, sie sorgen sogar dafür, dass die Waren beim Endkunden ankommen. Und zwar, ohne dass sich der Händler selbst darum kümmern muss. Immer mehr Marktplätze werden in dieser Richtung aktiv. Und wie gesagt, es lauern Fallstricke, beispielsweise in puncto Steuern und Zahlungsmodalitäten. Aber auch vom reinen Ablauf machen es Marktplätze einfacher, miteinander zu handeln. Denn beim Verkauf auf mehreren Plattformen muss man als Anbieter den Überblick behalten. Denn Fehler wie Überverkäufe verursachen Stress und führen zu schlechten Bewertungen, genau wie zu spät versendete Lieferungen.

Wie bekommt man das als Händler*in in den Griff?

Peter Möller: Da kommen Tools, wie wir sie anbieten, ins Spiel. Warenwirtschaftssysteme sammeln Aufträge und überführen sie in einen Abwicklungsprozess über den Artikeldaten und -mengen ebenso erfasst werden wie Zahlungen. Auch eine Versandanbindung und Rückgabebenachrichtigungen der Käufer laufen über das System. Wir bekommen dafür einen Tracking-Link vom Verkäufer. So kann DreamRobot zum Beispiel auch Versandbestätigungen bereitstellen. Das geschieht automatisch. Das System unterstützt außerdem bei Nachbestellungen und listet alle Vorgänge in einer Übersicht auf. Auch, wenn Verkäufer auf unterschiedlichen Plattformen unterwegs sind.

Frank Oddey: Auch für den stationären Einzelhandel, bei dem Kunden zwar online bestellen, sich die bestellten Artikel aber vor Ort abholen, sorgen Tools dafür, dass man vor Überverkäufen sicher ist. Durch die Nutzung und Verknüpfung aller Kanäle, sogenannte Omnichannel, lassen sich zum Beispiel auch Kassensysteme in das System einbinden. Für viele, die in der Pandemie ihren Einzelhandel schließen mussten und in den Online-Handel eingestiegen sind oder einsteigen wollen, ist das gar nicht so einfach. Denn der stationäre und der Online-Handel sind zwei unterschiedliche Welten. Man muss sich in die Materie wirklich einarbeiten.

Peter Möller: Allerdings können kleinere Händler durchaus diese Plattformen nutzen und zwar als eine Art „Schaufenster“. Auch das hat Potenzial. Online präsent zu sein, ist für den stationären Handel wichtig, um gefunden zu werden. Denn viele Kunden wollen lokal beim stationären Handel einkaufen, aber niemand will mehr von A nach B oder C fahren, um zu suchen. Egal, ob Fashion oder Technik – optimal ist ein „Click & Collect“-System, dass das Shoppen auf dem Sofa abends erlaubt und die gewünschten Produkte reserviert, die man dann gezielt beim lokalen Einzelhändler abholen kann. Dadurch spart jeder auch ein Stück weit CO2 ein.

Welche neuen Tools haben Sie für Ihre Kund*innen auf den Weg gebracht?

Peter Möller: Ein neuer Bereich speziell für große Unternehmen ist unsere Middleware, eine Drehscheibe für den E-Commerce. Große Unternehmen, die in den E-Commerce einsteigen, aber weiterhin ihre Bestandssoftware nutzen möchten, arbeiten über Schnittstellen mit unserem System.

Frank Oddey: Ja genau, wir haben in letzter Zeit mehr dieser Anfragen von größeren Unternehmen bekommen und haben jetzt daraus ein Produkt (DreamRobot E-Commerce-Hub) gemacht.


DreamRobot GmbH

Peter Möller und Frank Oddey gründeten 2003 die CDN GmbH, die heutige DreamRobot GmbH. Das Bielefelder Unternehmen entwickelt und optimiert für und mit Online-Händler*innen eine cloudbasierte Software, die alle Schritte des Online-Handels miteinander verbindet und die täglich anfallenden Prozesse automatisiert: Einkauf, Auftragsabwicklung, Zahlungs- und Lagerbestandsabgleich, Etikettenzuordnung oder der Versand.

Mit dem DreamRobot E-Commerce-Hub, eine Middleware-Lösung, ermöglichen die Bielefelder ihren Kund*innen sogar über deren bevorzugter ERP-Software Zugang zu allen wichtigen Bereichen des E-Commerce.

Seit 2021 gehört die DreamRobot GmbH zur ECOMMERCE ONE Group.

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