26. September 2025
Vom CFE der HSBI betreut:
Startup OWL Vision Media bringt Handwerksbetriebe ins Internet

Julian Driller,Till Uphoff und Alexander Dean Eigenrauch (v.l.) sind die Gesellschafter von OWL Vision Media. (Foto: K.Schradi/HSBI)
Wie verschafft man Handwerksbetrieben Sichtbarkeit im Internet? Das Startup OWL Vision Media bietet ein Rund-um-Servicepaket für die Erstellung und Pflege von Websites und Social-Media-Kanälen, abgestimmt auf die Bedürfnisse des Handwerks. Dabei ist die Web-Präsenz mehr als ein Auftritt im Netz: Die Handwerksbetriebe können darüber Aufträge generieren und Fachkräfte gewinnen. Das Center for Entrepreneurship der Hochschule Bielefeld hat OWL Vision Media umfassend beraten und u.a. dabei unterstützt das Gründungsstipendium des Landes Nordrhein-Westfalen zu erhalten.
Lernprozesse können hart sein: Alexander Dean Eigenrauch muss lachen, als er an seinen ersten Termin auf der Baustelle zurückdenkt: „Die Sneaker konnte ich danach wegschmeißen.“ Zusammen mit Till Uphoff machte er das Beste draus: eine professionelle Website für das Dachdeckerunternehmen – und ihr Startup OWL Vision Media wurde weiterempfohlen.
Vor dem Geschäft kam der Sport. 2021, mitten in der Pandemie, lernten sich Alexander Eigenrauch und Till Uphoff beim Freiluft-Sporteln auf dem Bielefelder Kesselbrink kennen. Die beiden hatten einen Draht zueinander. „Wir träumten beide davon, uns selbstständig zu machen“, erinnert sich Till Uphoff. Er steckte damals mitten im Abschluss seines Bachelorstudiengangs Medienpsychologie an der Fachhochschule des Mittelstands, während Dean Eigenrauch als Großhandelskaufmann schon Projekterfahrung gesammelt hatte. „Aber als Angestellter fühlte ich mich bei innovativen Ideen oft ausgebremst. Ich wollte gerne, was bewegen und selbstbestimmt arbeiten“, erklärt er seine Motivation. Zur Vertiefung der betriebswirtschaftlichen Grundlagen schrieb er sich in den Bachelorstudiengang BWL an der Hochschule Bielefeld (HSBI) ein. Nebenbei hat er sich freiberuflich in Foto- und Videografie geübt. Ähnlich wie Uphoff, der noch einen Master in International Business Management in Köln dranhängte und nebenbei Websites entwickelte. Warum nicht gemeinsam gründen?
Von der breiten Idee zur klaren Nische: Mit dem CFE zur digitalen Sichtbarkeit fürs Handwerk
Alexander Eigenrauch und Till Uphoff machten sich schlau, entwickelten Konzepte und stießen auf das Center for Entrepreneurship (CFE) der HSBI, der hochschulweiten Anlaufstelle für alle Gründungsinteressierten an der HSBI. Gemeinsam mit den CFE konkretisierten sie ihre Geschäftsidee. „Wir unterstützen in allen Phasen der Unternehmensgründung, von der ersten Idee über die Vermittlung in Förderprogramme bis zur tatsächlichen Gründung“, sagt Prof. Dr. Tim Kampe, Leiter des CFE und Professor für Allgemeine BWL, Wirtschaftsprüfung und Entrepreneurship. In Workshops und regelmäßige Coachings des CFE werden die Gründenden umfassend auf den Unternehmeralltag vorbereitet und von einem Expertenteam individuell zu allen ökonomischen, rechtlichen und persönlichen Fragen beraten. Uphoff und Eigenrauch wurden eingeladen, ihr Konzept vorzustellen.
„Dabei sind wir leider durchgefallen.“ Alexander Eigenrauch grinst. Websites für den Mittelstand? Viel zu breit aufgestellt, zu beliebig, befanden die CFE-Experten. Sie schickten die Gründungswilligen aber nicht weg, sondern unterstützten sie bei der Schärfung ihrer Geschäftsidee. „Wir suchen das Alleinstellungsmerkmal, die Nische, die das Startup füllen kann“, erklärt Prof. Kampe den Anspruch des CFE. Und da kam das Handwerk ins Spiel. „Uns war aufgefallen, dass gerade im Handwerk digitaler Nachholbedarf besteht. Viele Betriebe sind online mehr schlecht als recht präsent, manche gar nicht“, erzählt Till Uphoff. Also einfach Websites bauen für das Handwerk? In der Analyse kristallisierte sich heraus, dass weit mehr Potenzial darin steckt als ein Website-Auftritt. Till Uphoff: „Gerade die jüngere Generation informiert sich vor allem im Internet, es ist das zentrale Medium. Wer da nicht präsent ist, ist praktisch unsichtbar.“ Und bekommt im Zweifel weniger Aufträge und weniger Bewerbungen auf offene Stellen als die digital aktivere Konkurrenz. Damit war die Nische gefunden. „Wir verschaffen Handwerksbetrieben Sichtbarkeit im Netz und helfen ihnen, über ihre Website Aufträge zu generieren und Fachkräfte zu gewinnen!“, fasst Uphoff die Vision zusammen.
Mit Mut, Coaching und einem Pitch zum erfolgreichen Start
Aber wie wird aus einer Vision ein reales Unternehmen? Eigenrauch und Uphoff zogen ins Gründungscamp des CFE: Während des mehrtägigen Workshops gab es die geballte Ladung Gründungswissen – und eine unverhoffte Chance auf das Gründungsstipendium des Landes NRW. „Mitten im Workshop bekamen wir die Möglichkeit, unser Projekt zu pitchen, also der Jury vorzustellen“, erzählt Alex Eigenrauch. Sollten sie es wagen? „Ja, nein, ja, oder doch nicht… Ich war sehr unentschlossen“, erinnert sich Till Uphoff. Doch er blieb schließlich beim Ja hängen. Ihren Laptop stellten sie in der Herbergsküche auf den Kühlschrank und pitchten – es war noch während der Pandemie – per Zoom. Mit Erfolg: Sie bekamen das Stipendium und eine einjährige Finanzierung für die Startup-Entwicklung, inklusive der Förderangebote durch das CFE. „Vor allem das persönliche Coaching war essentiell für unser Team“, sagt Eigenrauch und lobt: „Im CFE geht es nicht nur um die ökonomischen Aspekte, sondern auch um die Menschen hinter den Startups, die sich entwickeln müssen.“ Uphoff nickt zustimmend und betont: „Ohne das CFE wären wir sicher nicht dort, wo wir jetzt sind.“
OWL Vision Media bringt das Handwerk authentisch ins digitale Rampenlicht
Jetzt stehen die beiden Gründer in frisch renovierten Räumen in einem Bürokomplex am Rand der Bielefelder Altstadt. Ihre Unternehmung haben sie OWL Vision Media getauft, die Eule (engl. owl) ist ihr Logo: „Sie kann den Kopf um nahezu 360 Grad drehen und hat den perfekten Überblick“, sagt Alexander Dean Eigenrauch. Genau das biete das junge Unternehmen seiner Kundschaft: alle Belange der digitalen Sichtbarkeit und Präsenz im Blick zu behalten. Allerdings bleiben die Gründer realistisch: „Wir erfinden das Rad nicht neu“, ist sich Till Uphoff bewusst. „Aber wir sensibilisieren für die Bedeutung von Sichtbarkeit im Internet und schaffen im Handwerk so vielleicht ein neues Bewusstsein für die digitalen Möglichkeiten.“ Ihrer Vision entsprechend setzt OWL Vision Media die Betriebe in Szene – „und zwar authentisch“, betont Eigenrauch. Mit professionellen Kameras werden Baustellen- und Werkstattaufnahmen gemacht, denn: „Wir wollen realistische Einblicke in die Betriebe bieten, keiner soll sich verstellen.“
Dazu gehört natürlich auch eine funktionierende Website, die mit Einfachheit und simplen Clickwegen Kunden und Bewerber überzeugt. „Nichts Abgehobenes, kein Chichi, sondern bodenständige Leistungen für eine bodenständige Branche“, bringt Till Uphoff es auf den Punkt. Aber technisch immer auf dem neuesten Stand: „Wir analysieren ständig die neuesten Entwicklungen und Trends – was wird besonders gut geklickt, was kommt bei den Usern an“, erläutert Julian Driller. Der IT-Spezialist und Web-Entwickler ergänzt mittlerweile als dritter Gesellschafter die Geschäftsführung. Während er das Webteam anführt und durch seine Expertise die State-of-the-art-Webtechnologie auf die Websites bringt, kümmert sich Till Uphoff um Marketing und Personal. Alexander Dean Eigenrauch übernimmt die vertriebliche Seite und ist der Experte für Foto- und Videografie im Gründerteam.
Der große Pluspunkt von OWL Vision Media ist der umfassende Service. Till Uphoff: „Wir machen nicht nur konkrete Vorschläge zur Erstellung der Website, sondern übernehmen auch die anschließende Pflege.“ Ein Rund-um-Service, der den Handwerksbetrieben die Digitalisierung erleichtert. Und damit trifft OWL Vision Media offensichtlich einen Nerv. Das Team um die drei Geschäftsführer ist bereits um vier Mitarbeitende gewachsen, ihre Dienstleistungen werden von den Handwerksbetrieben weiterempfohlen. Nicht zuletzt, weil das Startup mit ihnen auf Augenhöhe agiert. „Wir schätzen die direkte Kommunikation im Handwerk, es wird frei heraus gesagt, was gewünscht oder kritisiert wird“, sagt Till Uphoff. Die beiden Gründer haben einen Draht zu ihrer Zielgruppe, denken sich hinein, hören zu und lernen dazu. Längst trägt Alexander Eigenrauch keine Sneaker mehr auf Baustellen, selbstverständlich greift er zu Sicherheitsschuhen, Helm und Warnweste. „Sonst kann man auf der Baustelle gleich wieder gehen.“ (uh)
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