30. September 2025
DSC Arminia Bielefeld: Mehrwert für Stadt und Region
Arminia bewegt die Stadt

„Es ist ein Jahrhundertereignis“, sagt Rainer Schütte, Präsident von Arminia Bielefeld, mit Blick auf das DFB-Pokalfinale in Berlin – der bislang größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. Eine Geschichte wie ein Märchen: Der Drittligist aus Bielefeld besiegt auf dem Weg ins Finale vier Bundesligisten, das hat zuvor noch kein Team unterhalb der zweiten Liga geschafft.
Im Mai 2025 feierte eine Stadt, eine ganze Region, den schwarz-weiß-blauen Traum. Viele Bielefelder Unternehmen zeigten ihre Verbundenheit mit dem DSC. So streifte beispielsweise Schüco, langjähriger Trikot-Sponsor und Namensgeber des Stadions, dem Hermannsdenkmal ein 130 Quadratmeter großes Arminia-Jersey über und versah die firmeneigenen Lkw mit der Aufschrift: „Nicht hupen! Fahrer träumt vom Pokalsieg!“ Die Dr. Wolff Group begleitete die Pokalreise mit der Marke Alpecin auf Instagram und das Stadtmarketing sowie der Club selbst sorgten mit einer Kampagne in der Hauptstadt für Aufmerksamkeit. 100.000 Fans reisten nach Berlin und 18.000 trotzten in Bielefeld beim Public Viewing dem Dauerregen. Zwar verlor David an diesem Abend gegen Goliath, Arminia ging dennoch als Sieger vom Platz. „Wir haben so viele Sympathien für den Verein und für Bielefeld gewonnen. Arminia hat es geschafft, so viele Menschen zu euphorisieren“, freut sich Rainer Schütte. Und Christoph Wortmann, kaufmännischer Geschäftsführer, ergänzt: „Wir haben in Berlin einen guten Fußabdruck hinterlassen und gezeigt, wie groß Bielefeld letztlich ist.“
Mehr als „nur“ Fußball

Arminia ist kein Verein für Erfolgsfans. Die Auf und Abs gehören dazu: zuletzt der Doppelabstieg von der 1. in die 3. Liga. Und wäre der Ball beim vorletzten Spiel der Saison 2023/24 in der 92. Minute nicht an den Pfosten gegangen, hätte das sogar den Abstieg in die Regionalliga bedeuten können. Ein Jahr später wird der DSC Drittligameister und steigt in die 2. Liga auf.
Bei Arminia ist immer Drama auf dem Platz, aber die Verantwortlichen und Partner:innen behalten die Ruhe. Viele heimische Unternehmen engagieren sich seit etlichen Jahren unabhängig von Ligazugehörigkeit und Tabellenplatz beim DSC. „Ich finde es bemerkenswert, dass 2023 – zeitgleich mit dem Abstieg in die 3. Liga – der Spatenstich für den Bau des neuen Trainingsgeländes stattfand. Das zeugt von Vertrauen und Zuversicht unserer Partner, der Stadiongesellschaft und aus dem Bündnis“, nennt Rainer Schütte ein Beispiel für diese Bielefelder Besonderheit. Ein wesentlicher Grund für die enge Verknüpfung von Wirtschaft und Sport liegt im gesellschaftlichen Engagement des Vereins. Arminia ist Identifikationsanker und der Verein mehr als „nur“ Profi-Fußball. Er engagiert sich u. a. in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung, initiiert Aktionstage gegen Rassismus, veranstaltet einen Nachhaltigkeitsspieltag und fördert die Demokratie-Arbeit im Rahmen der Julius-Hesse-AG u.v.m. Laut einer von Arminia 2024 in Auftrag gegebenen und von Nielsen Sports durchgeführten Studie erzielt der Verein einen sozialen Mehrwert von 418.000 Euro durch soziales Engagement und Freiwilligenarbeit.
Globale Bühne für Bielefeld
Die mediale Aufmerksamkeit um das Pokalfinale war riesig, rückte den Verein und die Stadt in den Fokus. Dass es Bielefeld tatsächlich gibt, muss man jetzt wahrlich niemandem mehr erklären. Internationale Medien von Asien über Europa bis in die USA berichteten auch über den Sportteil hinaus. Die „New York Times“ schickte eigens einen Reporter, der sich live vor Ort einen Eindruck von Bielefeld verschaffte. Das Pokalfinale wurde in 190 Länder übertragen, in Deutschland verfolgten 7,56 Millionen Zuschauer die Begegnung – ein Marktanteil von 32 Prozent. Hinzu kamen unzählige Postings und weitere Content-Formate auf den Social-Media-Kanälen. Nach dem Pokal-Viertelfinale lag der mediale Werbewert bei 53 Mio. Euro. Halbfinale und Finale brachten weitere 17,25 Mio. Euro.
Ein weiteres Ergebnis: Der DSC verzeichnet jährlich 375.000 Stadionbesuche. Bei der von Nielsen durchgeführten Umfrage im Oktober 2024 sagten rund 84 Prozent der auswärtigen Stadionbesucher*innen, Bielefeld erneut besuchen zu wollen. Etwa 90 Prozent empfehlen die Stadt weiter. Viele Besucher*innen geben an, dass sie sich hier eine private oder berufliche Zukunft vorstellen könnten. Insgesamt trägt das mediale Interesse erheblich dazu bei, dass die Stadt positiv und sympathisch wahrgenommen wird. Für viele Bielefelder Unternehmen ist Arminia mehr als nur ein Fußballverein – er bietet eine emotionale Plattform, die bei der Ansprache und Gewinnung von Arbeits- und Fachkräften einen echten Wettbewerbsvorteil schafft.
Arminia bewegt die Region
Über 150 Millionen Euro generierte der DSC in der 3. Liga an wirtschaftlichem, medialem und gesellschaftlichem Mehrwert für die Stadt. Ein Wert, der durch den Aufstieg in die 2. Bundesliga in der Saison 2025/26 auf über 200 Millionen Euro ansteigen könnte. Der ökonomische Effekt ist vielschichtig: Neben den Einnahmen aus Ticketverkäufen, Sponsoring und Merchandising profitiert auch die lokale Wirtschaft an Spieltagen – etwa durch Gastronomie, Hotellerie und Einzelhandel. Darüber hinaus entstehen laut Studie jährlich Steuereffekte von rund 8,3 Millionen Euro durch Lohn- und Umsatzsteuer sowie Sozialabgaben.
„Die Zahlen belegen beeindruckend, dass Arminia weit über den Sport hinauswirkt: Als Wirtschaftsfaktor, als Imageträger und als Motor für die Gesellschaft und Gemeinschaft in der Region“, so Christoph Wortmann. „Die emotionale Bindung der Menschen, gepaart mit einer messbaren ökonomischen Leistungskraft, macht den Verein zu einem unverzichtbaren Standortfaktor für die Stadt und die Region Ostwestfalen.“