30. September 2025
Visionäres Projekt für digitale Stadtgestaltung
Innovate now

Mehr als 100 Bewerber*innen, über 30 eingereichte Ideen und 11 starke Pitches beim großen Finale – das Innovationsprojekt InnovateNow hat eindrucksvoll gezeigt, welches Innovations- potential in Bielefelds Stadtgesellschaft steckt. Die vorgestellten digitalen Konzepte verfolgen ein gemeinsames Ziel: die Innenstadt zukunftsfähig und lebenswerter zu gestalten.
An dem offenen Innovationsprojekt beteiligten sich Studierende, Schüler*innen, Techies, Unternehmen und Interessierte ab 18 Jahren – alle mit dem Wunsch, durch digitale Lösungen die Aufenthaltsqualität in der Bielefelder City nachhaltig zu steigern, die Stadtentwicklung voranzutreiben und alle Generationen aktiv einzubinden. „Wir sind ganz begeistert, dass so viele Menschen aus unterschiedlichen Generationen Interesse an der digitalen Transformation der Innenstadt zeigten“, berichtet Citymanagerin Desirée Lukowski von der WEGE, die das Projekt federführend koordinierte. Hinter dem Ideenwettbewerb stehen das City.Team und Open Innovation City Bielefeld, in der Umsetzung unterstützt von der Bielefelder Innovationsberatung tomorrow bird.
Strukturierter Prozess, starke Ergebnisse
In einem strukturierten, zwölfwöchigen Innovationsprozess entwickelten die Teilnehmenden ihre Ideen weiter – begleitet von Workshops, Coachings und dem Zugriff auf ein starkes Netzwerk aus Expert*innen, Unternehmen und Stadtverwaltung. Zu Beginn erhielten die Teams eine „Innovation Kickbox“ – ein erprobtes Open-Source-Tool, das in sechs Leveln durch die Entwicklung und Validierung einer Idee führt. „Diese strukturierte Methodik half den Teilnehmenden, ihre eingereichten Ideen systematisch zu entwickeln, zu testen und realistisch zu validieren“, erklärt Kai Hohmeier von tomorrowbird den Prozess.

Elf Teams präsentierten ihre Projekte beim finalen Pitch Day vor einer hochkarätigen Jury aus Wirtschaft, Verwaltung, Politik, Handel und Start-up-Szene. Drei Ideen überzeugten im besonderen Maße und werden nun umgesetzt. „barrierefrAI“ begeisterte die anwesenden Gäste und die Jury gleichermaßen. Die Idee, eine KI-gestützte Lösung für mehr Inklusion in Bielefelds Innenstadt, erhielt zudem den Publikumspreis. Die App zeigt Barrieren in Echtzeit an und schlägt geeignete Routen und Orte vor. Die zweite Idee „Wir parken“ vermittelt private Anwohner- und Mietparkplätze im Airbnb-Stil über eine smarte Plattform, während die Idee „BaumBie“ spielerisch Menschen mit der Natur verbindet. Eine interaktive Karte zeigt Bielefelds Bäume und lässt sie sprechen. Kinder und Erwachsene lernen so ökologische Zusammenhänge in ihrer unmittelbaren Umgebung kennen.
Von der Idee zur Innovation
Mit dem verbleibenden Budget aus InnovateNow, das von „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ mit Mitteln des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen gefördert wird, gehen die drei Gewinner-Ideen nun in die Umsetzung – ebenso wie zwei weitere Projekte. „Virtuelle Stadt“ macht interaktiv Kunst, Kultur und Geschichte durch VR-Technologie für alle barrierefrei erlebbar. Und „Digitale Solarbänke“ ermöglichen nachhaltiges Laden von Smartphone und Co. – Info-Displays zu lokalen Angeboten und WLAN inklusive. Mit den Ergebnissen sind die Initiatorinnen hochzufrieden. „Was mit InnovateNow funktioniert hat, kann auch anderswo wirken. Das Konzept ist offen, skalierbar und zum Nachmachen für andere Städte gedacht.“ Jens Edler, Leiter von Open Innovation City, resümiert: „Bielefeld ist die erste Stadt, in der Bürgerinnen ihre Ideen zu echten Innovationen machen konnten. Dafür haben sie viel Energie, Zeit und Mut aufgebracht. So geht Zukunft.“