Die Geschäftsführer der Stadtwerke Bielefeld: Rainer Müller (r.) und Martin Uekmann. Foto: Besim Mazhiqi
„Im Zentrum unseres Handelns steht dabei die Frage, wie Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Bezahlbarkeit in Einklang gebracht werden können. Wir sehen die Antwort in einem intelligenten Umbau der Infrastruktur und der konsequenten Nutzung erneuerbarer Energien. Die gemeinsame Arbeit mit Stadt, Politik und Partnerunternehmen steht dabei im Fokus“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer
Rainer Müller. So hat das Versorgungsunternehmen 2024 das Portfolio an Erneuerbaren Energien erweitert und erste Vereinbarungen für eine Fernleitung zur langfristigen Wasserversorgung getroffen. Außerdem wurde die kommunale Wärmeplanung von der Stadt Bielefeld auf den Weg gebracht, bei der die Stadtwerke aktiv unterstützt haben.
Stadtwerke-Geschäftsführer Martin Uekmann: „Um die ambitionierten Ziele der Energie- und Verkehrswende erreichen zu können, sind verlässliche und langfristig angelegte Förderkulissen von Bund, Land und Kommunen unerlässlich. Nur mit ausreichender finanzieller Unterstützung lassen sich die notwendigen Investitionen stemmen – und gleichzeitig die Belastungen für Bürgerinnen und Bürger sozialverträglich gestalten.“ Die Stadtwerke Bielefeld setzen sich daher aktiv für stabile Rahmenbedingungen ein, die Planungssicherheit schaffen und kommunale Unternehmen in ihrer Rolle als Gestalter der Transformation stärken.
Neben der konsequenten Umsetzung der Energie- und Wärmewende bleibt die Sicherung der Versorgung in Bielefeld eine der zentralen Aufgaben der Stadtwerke. Denn auch die bestehende Infrastruktur – von Strom- und Gasnetzen über Wasserleitungen bis hin zu technischen Anlagen – erfordert kontinuierliche Investitionen, um Ausfallsicherheit, Effizienz und Zukunftsfähigkeit wie bisher zu gewährleisten. Diese Modernisierungen sind ebenso essenziell wie der Ausbau neuer Technologien. Dabei agieren die Stadtwerke in einem Marktumfeld, das weiterhin von hoher Volatilität, starkem Wettbewerb und komplexen regulatorischen Anforderungen geprägt ist. Hinzu kommt, dass neue Technologien wie Wärmepumpen und private Photovoltaikanlagen die Rahmenbedingungen verändern. Uekmann: „Umso wichtiger ist es, als verlässlicher und stabiler Versorger präsent zu bleiben. Wir verstehen uns als Partner für die Menschen in Bielefeld – mit einem breiten Leistungsangebot, das weit über die klassische Energieversorgung hinausgeht. Ob Mobilität, Kommunikation oder Bäder: Mit all unseren Unternehmen und Sparten wollen wir echte Mehrwerte schaffen und zeigen, dass es sich lohnt, bei uns zu bleiben.“
Die Stadtwerke Bielefeld Gruppe treibt in dem Zusammenhang auch den technologischen Fortschritt aktiv voran. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Digitalisierung. Mit digitalen Kundenportalen, smarten Anwendungen und modernen Kommunikationslösungen werden aktuell Prozesse vereinfacht und der Zugang zu Leistungen transparenter und komfortabler gestaltet. Stadtwerke-Geschäftsführer Rainer Müller sagt: „Durch die enge Verzahnung der verschiedenen Sparten und die konsequente Ausrichtung auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden positionieren wir uns als moderner, leistungsfähiger und zukunftsorientierter Partner. 2024 war für uns ein Jahr des Fortschritts. Wir haben nicht nur unsere Klimaziele konkretisiert, sondern auch wichtige Projekte auf den Weg gebracht, die Bielefeld langfristig resilienter und nachhaltiger machen. Dass wir dabei gleichzeitig ein deutlich positives Ergebnis erzielen konnten, zeigt: Wir sind auf dem richtigen Weg.“
Wirtschaftlich war 2024 ein erfolgreiches Jahr für die Stadtwerke Bielefeld: Mit einem Ergebnis von 27,5 Millionen Euro (Vorjahr: -9,1 Millionen Euro) konnte das Unternehmen eine deutliche Verbesserung erzielen. Außerdem haben die Stadtwerke 18 Millionen Euro an Verkehrsverlusten ausgeglichen und mehr als 20 Millionen Euro Konzessionsabgaben an die Stadt Bielefeld geleistet. Wesentlichen Anteil daran hatte die im Vorjahr abgeschlossene und seit Anfang des Jahres 2024 wirksame Finanzierungsvereinbarung mit der Stadt Bielefeld. Sie reduziert die Belastung durch Verluste aus dem Verkehrs- und Bäderbereich spürbar und schafft damit neue Spielräume für Investitionen in die Zukunft. Gleichzeitig stärkt sie die Fähigkeit der Stadtwerke, zusätzliche Kreditmittel aufzunehmen – ein zentraler Baustein zur Finanzierung der anstehenden Infrastrukturprojekte.
Dass enorme Finanzmittel nötig sind, lässt sich an den Investitionen erkennen, die bereits im Jahr 2024 erfolgt sind. Das Investitionsvolumen der gesamten Stadtwerke Bielefeld Gruppe belief sich auf fast 155 Millionen Euro. Die Stadtwerke allein haben über 55 Millionen Euro in die bestehende Netzinfrastruktur investiert. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Stromversorgung: Der Abschluss der Sanierung und Erweiterung der 110-kV-Schaltanlage und des 110-kV-Freileitungsmasts am Umspannwerk West war eines der
dominierenden Projekte. Rund fünf Millionen Euro wurden investiert, um die Leistungsfähigkeit und Ausfallsicherheit des Stromnetzes weiter zu erhöhen.
Auch in die Trinkwasserversorgung wurde gezielt investiert. Die Sanierung von Wasserbehältern und die Erneuerung von Hauptleitungen sind essenziell für eine stabile Druckhaltung und die Versorgungssicherheit in Spitzenzeiten. Im Jahr 2024 wurde unter anderem die Sanierung des Wasserbehälters Weißer Weg abgeschlossen und mit zwei weiteren Sanierungen begonnen – mit einem Investitionsvolumen von insgesamt fast 3,5 Millionen Euro. Die größte Fernwärme-Maßnahme war die inzwischen abgeschlossene Sanierung der Herforder Straße, die mit einem Volumen von rund vier Millionen Euro zu Buche schlug. Sie ist Teil der langfristigen Strategie, das Fernwärmenetz für die Anforderungen der Wärmewende zu ertüchtigen. Das zeigt: Die Stadtwerke Bielefeld investieren nicht nur in neue Technologien, sondern auch gezielt in die Substanz – für eine sichere, leistungsfähige und zukunftsfähige Infrastruktur.
Eine besondere Rolle in der Energiewende spielt die Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung. Gemeinsam mit der Stadt Bielefeld ist deshalb die kommunale Wärmeplanung auf den Weg gebracht worden. Diese beinhaltet einen Plan, an welchen Stellen die Fernwärme ausgebaut werden soll. Es wird aber auch klar umrissen, in welchen Teilen Bielefelds andere Lösungen zum Einsatz kommen müssen, wie etwa Nahwärmenetze oder Wärmepumpen. 2024 sind deswegen die Planungen für ein Modellquartier zum Fernwärmeausbau erfolgt.
Rund um die Dürerstraße sollen praktische Erfahrungen in der Umsetzung eines beschleunigten Fernwärmeausbaus gesammelt werden. Dort werden seit Februar insgesamt rund 100 Gebäude angeschlossen. Die Vorteile liegen unter anderem darin, dass nach Abschluss der Erschließung im Ausbaugebiet mit einer deutlich geringeren Zahl an Baustellen zu rechnen ist. Außerdem wird der Anschluss so günstiger, insbesondere weil auch gleich die Verlegung der Hausanschlüsse erfolgt. Der Ausbau soll bis Ende 2026 geschafft sein. Darin investieren die Stadtwerke rund vier Millionen Euro.
Inzwischen rückt nicht nur im Sommer die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung verstärkt in den Fokus. „Nachdem der Winter 2024/25 noch sehr nass war, sah das in den vergangenen Monaten schon wieder ganz anders aus. Der Deutsche Wetterdienst spricht von einem der trockensten Frühjahre seit Beginn der Aufzeichnungen. Und wir müssen damit rechnen, dass das ein dauerhaftes Thema bleibt“, sagt Rainer Müller. „Die Sicherstellung einer nachhaltigen und qualitativ hochwertigen Wasserversorgung, auch in Zeiten von Dürreperioden, hat für uns deswegen Priorität.“ Zahlreiche Maßnahmen hat die Stadtwerke Bielefeld Gruppe bereits eingeleitet, um die Trinkwasserversorgung langfristig sicherzustellen. Hierzu zählt auch die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft mit der Gelsenwasser AG aus Gelsenkirchen, die bereits im Jahr 2024 vorbereitet und in diesem Jahr abgeschlossen wurde. Trotz des Fernwasserbezugs werden weiterhin rund 85 Prozent des Wasserbedarfs in Bielefeld durch eigene Wasserwerke gedeckt. Müller: „Wir agieren mit der Kooperation vorbeugend und umfangreich, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.“
Im Bereich der Erneuerbaren Energien ist bei den Stadtwerken Bielefeld auch einiges passiert. So wurde unter anderem im Jahr 2024 mit dem Bau der ersten Freiflächen-Photovoltaikanlage begonnen. Sie entstand auf der Deponie Schiefe Breede im Bielefelder Ortsteil Jöllenbeck auf einem 3,84 Hektar großen Areal. Mit einer Leistung von zirka 4,2 Megawattpeak (MWp) und einer jährlichen Stromerzeugung von zirka 4,3 Gigawattstunden (GWh) versorgt der Solarpark jetzt etwa 1.550 Vier-Personen-Haushalte mit sauberem Strom.
„Von besonderer Bedeutung ist und bleibt für die gesamte Unternehmensgruppe die Klärschlammverbrennung in Bielefeld. Mit dem Bau der Anlage haben wir im vergangenen Jahr begonnen und mit ihr werden wir nennenswert mehr klimaneutralen Strom und Fernwärme produzieren“, sagt Rainer Müller. Die Klärschlammmonoverbrennungsanlage soll 2027 in Betrieb genommen werden. Durch sie können zukünftig bis zu 4.400 Durchschnittshaushalte im Jahr mehr mit Fernwärme versorgt werden. Beim Strom sind es etwa 8.500 Haushalte.
Im Innovationspark Sektorenkopplung zeigen sich die Fortschritte in Richtung Umweltfreundlichkeit besonders deutlich: Die neue Bushalle ging 2024 in den Bau und ist mittlerweile fertiggestellt. Die neuen Wasserstoffbusse sind bereits im Einsatz. Mit der erteilten Baugenehmigung für den Elektrolyseur wird es bald ein sichtbares Bindeglied zwischen den unterschiedlichen Unternehmen der Stadtwerke Bielefeld Gruppe geben. Mit der Energie aus der Klärschlammverbrennung wird damit in Zukunft Wasserstoff für nachhaltige Mobilität erzeugt. Der Standort soll langfristig weiterentwickelt werden und damit Vorzeige-Projekt bleiben.
Für den Unternehmenserfolg setzen die Stadtwerke Bielefeld weiter auf ihr Kerngeschäft. 2024 war, ebenso wie das Vorjahr, weiter von Energieeinsparbemühungen und Witterungseffekten geprägt. Über alle Sparten hinweg gab es Absatzrückgänge. Dennoch blicken die Stadtwerke auf ein zufriedenstellendes operatives Geschäft zurück Der Gasabsatz lag mit 2,5 Milliarden Kilowattstunden insgesamt rund 16 Prozent unter dem des Vorjahres. Dabei spielten vor allem Einsparungen in der Industrie, geändertes Verbrauchsverhalten, die wärmere Witterung und der Wechsel auf andere Energiearten eine Rolle.
Im Bereich der Fernwärme ist ein kleiner Rückgang zu erkennen. Hier sank der Absatz mit 658,9 Millionen Kilowattstunden um nur zwei Prozent. Trotz des Ausbaus der Fernwärme und des Anstiegs der Kundenzahlen, ist dies auf die warme Witterung zurückzuführen. Der Stromabsatz lag mit 1,5 Milliarden Kilowattstunden rund vier Prozent unter dem Vorjahresniveau. Auch hier wirkt sich das Verbrauchsverhalten der Kundinnen und Kunden aus. Die Energienachfrage war insbesondere bei Sondervertragskunden und Klein-Gewerbetreibenden aufgrund der gedämpften Konjunktur niedriger. Der Wasserabsatz lag im vergangenen Jahr bei 17,8 Millionen Kubikmetern. Damit wurden gut 2,3 Prozent weniger Wasser verbraucht als im Vorjahr. Dies ist jedoch nicht auf einen geringeren Verbrauch der Bielefelderinnen und Bielefelder zurückzuführen, sondern auf einen Absatzrückgang bei Weiterverteilern.
Eine wesentliche Rolle in der Stadtwerke Bielefeld Unternehmensgruppe spielen naturgemäß auch die Geschäfte der Tochterunternehmen. So stellte das Entsorgungsunternehmen Interargem mit den beiden Müllverbrennungsanlagen in Bielefeld und Hameln die Entsorgungssicherheit in Ostwestfalen-Lippe und dem südlichen Niedersachsen sicher. Allein in Bielefeld konnten mit dem aus der Verbrennung erzeugten Strom mehr als 62.500 Haushalte versorgt werden. Im Bereich der Fernwärme waren es mehr als 21.000 Haushalte. Das Verkehrsunternehmen moBiel konnte im Jahr 2024 die Fahrgastzahlen mit knapp 60 Millionen wieder auf Vor-Corona-Niveau steigern. Auch die Bielefelder Bäder (BBF) haben ihre Besucherzahlen im vergangenen Jahr weiter steigern können. Diese liegen mit fast 1,4 Millionen Besuchen nun auch wieder fast auf Vor-Corona-Niveau. Die Kommunikationstochter BITel schaffte es, trotz starkem Wettbewerb im Marktumfeld, die Kundenzahlen erneut auf fast 27.800 zu steigern.
Die Stadtwerke Bielefeld werden in den kommenden Jahren weiter das klare Ziel verfolgen, die Energie- und Wärmewende voranzutreiben und gleichzeitig die Versorgungssicherheit in der Stadt dauerhaft zu gewährleisten. Die Investitionen der Unternehmensgruppe waren 2024 bereits enorm – und sie werden es auch in Zukunft bleiben. Im Mittelpunkt stehen dabei Projekte zur Umsetzung von Wärme- und Stromwende, aber genauso für die Sicherstellung einer zukunftsfähigen Infrastruktur.
Dass dieser Weg mit Herausforderungen verbunden ist, zeigt sich bereits heute und wird sich in den kommenden Jahren noch verstärken. Martin Uekmann: „Die Transformation werden wir insbesondere beim Ausbau der Fernwärme nicht ohne erhebliche Bautätigkeiten umsetzen können. Zusätzlich zu den Baustellen, mit denen wir die vorhandenen Netze in Stand halten, wird das zu mehr Belastung auf den Straßen in Bielefeld führen. Dass wir dafür eine gute Koordination und Kommunikation der Baustellen brauchen, wissen wir. Deshalb werden wir die bislang gut funktionierenden Prozesse den zu erwartenden Gegebenheiten anpassen. Wir bleiben aber auch auf das Verständnis der Bürgerinnen und Bürger angewiesen. Baustellen und damit auch Stau im Straßenverkehr werden sich nämlich nicht vermeiden lassen. So ehrlich müssen wir sein. Sie dürfen im Gegenzug von uns erwarten, dass ihr Stadtwerk die Versorgungssicherheit jederzeit gewährleistet, denn die sichere Versorgung mit Energie und Wasser sind zentrale Aufgaben der kommunalen Daseinsvorsorge.“
Bei diesem Text handelt es sich um eine Pressemitteilung Dritter. Für den Inhalt zeichnet sich die WEGE mbH nicht verantwortlich.
{{ wjob.title.rendered}} | {{ wjob.unternehmen.name }} |
---|
Job-Bezeichnung
|
Unternehmen
|
---|---|
Keine freien Stellen gefunden.
Partner können nicht geladen werden.
Es scheint ein technisches Problem zu geben, versuchen Sie es später noch einmal.
Produkte und Dienstleistungen können nicht geladen werden.
Es scheint ein technisches Problem zu geben, versuchen Sie es später noch einmal.
Artikel können nicht geladen werden.
Es scheint ein technisches Problem zu geben, versuchen Sie es später noch einmal.