27. März 2023
Neue Hospizbegleiterinnen des Ev. Johanneswerks starten ehrenamtlich

Sterbende zu begleiten heißt zuzuhören

Zertifikatsübergabe: von links, Kordula Lenz, Stefan Berk( Leiter der Hospizarbeit ,Astrid Bohnenkamp (Koordinatorin), Irmgard Goße, Rosina Börding, Claudia Oeschger, Anke Beelenherm, Nicole Hentschel, Ilse Schulte, Eva Blomeier ( Koordinatorin), Sigrid Lübs-Merschhemke, Barbara Erdmeier ( Dozentin) Foto: Barbara Franke

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Sie setzen sich bewusst mit dem Thema der eigenen Sterblichkeit auseinander, um andere auf ihrem schweren Weg begleiten zu können: Neun Frauen haben ihre Ausbildung zur Hospizbegleiterin im Ev. Johanneswerk abgeschlossen und engagieren sich ab sofort ehrenamtlich in der Sterbebegleitung. Ihre Einsatzorte sind die sechs Pflegeinrichtungen des diakonischen Trägers und auch das private Zuhause betroffener Menschen und ihrer Angehörigen, die über das Palliativnetz Bielefeld vermittelt werden.

Ein dreiviertel Jahr lang hatten sich die Kursteilnehmerinnen vorbereitet, trafen sich an Wochenenden und Abenden und stiegen intensiv in die Thematik ‚Tod und Sterben‘ ein. Wichtige Themen waren die Kommunikation mit Sterbenden, Nähe und Distanz im Umgang mit kranken Menschen, dementielle Herausforderungen, Sterbephasen und Spiritualität. Rechtliche Fragen wurden angesprochen, aber auch eigene Grenzen und Ressourcen wurden immer wieder reflektiert. „Unser eigenes Ende ist selten ein Thema, das auf dem Tisch kommt, wenn man abends gemütlich mit Freunden zusammensitzt“, erläutert die Hospizkoordinatorin Eva Blomeier, die gemeinsam mit Barbara Erdmeier den Kurs geleitet hat. Nun erhielten die neun Frauen in einer Feierstunde ihre Zertifikate.

Das grundlegende Thema ‚Tod und Sterben‘ war für die meisten Teilnehmerinnen nicht neu. Die eigene Vergänglichkeit und eigene Erfahrungen mit sterbenden Angehörigen und Freunden wurden oft angesprochen. Alle hätten persönliche Geschichten, durch die sie schon mit dem Tod in Berührung gekommen seien, so Blomeier. Mehrere habe das motiviert, überhaupt in die Hospizarbeit einzusteigen. So sagt Kordula Lenz: „Durch die Auseinandersetzung mit dem Thema bin ich dem Leben ganz nah.“ Ines Galla fügt hinzu, dass unsere Gesellschaft dieses Thema tabuisiere, an den Rand dränge. „Jede und jeder hat ein würdevolles Ende verdient, dazu möchte ich gerne einen Beitrag leisten.“

Während der Ausbildung lernten die Teilnehmerinnen, worauf es in der Hospizarbeit besonders ankommt: Nähe zeigen, zuhören, einfach da sein, Berührung anbieten, wenn sie gewünscht wird. „Das ist die Essenz dessen, was Sterbebegleitung ausmacht“, betont Eva Blomeier in ihrer Abschlussrede. Es sei ein besonderes Ehrenamt, für das sich die Kursteilnehmerinnen entschieden hätten. Denn Wegbegleitung sei schwer und leicht zugleich. „Sie kostet Kraft und ist gleichzeitig ungemein bereichernd. Ihr werdet sehen, was für ein Geschenk das auch für euch persönlich sein kann.“

Der nächste Vorbereitungskurs für ehrenamtliche Hospizbegleiter und Hospizbegleiterinnen startet im August. Vorab findet am 21.Juni 2023  ein offener Informationsabend statt. Los geht’s um 18:00 Uhr im Haus Daheim auf dem Stiftsgeländes des Ev. Johanneswerks an der Schildescher Straße 97a.

Anmeldungen nehmen die Hospizkoordinatorinnen Eva Blomeier und Astrid Bohnenkamp

unter der Nummer 0521 – 801 2661 oder per Mail an eva.blomeier@johanneswerk.de  entgegen.

Bei diesem Text handelt es sich um eine Pressemitteilung Dritter. Für den Inhalt zeichnet sich die WEGE mbH nicht verantwortlich.

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