1. Juli 2023
Kreislaufwirtschaft bei Euscher

Verwenden statt Verschwenden

Circular economy icon. The concept of eternity, endless and unlimited. circular economy for future growth of nature and environment sustainable.

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Das Konzept der zirkulären Wertschöpfung – Circular Economy – gilt als Wirtschaftsmodell der Zukunft. Unternehmen werden dabei unterstützt, Werte zu erhalten, Ressourcen zu schonen und gleichzeitig Gewinne zu generieren. Bei der Umsetzung kann eine unternehmensfremde Sicht hilfreich sein. Mit „CIRCO“ wurde in den Niederlanden eine Workshop-Reihe zur Circular Economy konzipiert, um konkrete zirkuläre Geschäftsmodell- sowie Designstrategien am individuellen Unternehmensbeispiel zu entwickeln. Margarethe Nickel und Uwe Schneider von der Euscher GmbH & Co. KG haben an den Workshops, die in Bielefeld von der Effizienz-Agentur NRW mit Unterstützung der WEGE und dem Umweltamt Bielefeld veranstaltet wurden, teilgenommen – und sind begeistert.

„Es war sehr spannend zu sehen, wie weit andere Unternehmen in puncto Circular Economy sind und was wir branchenunabhängig voneinander lernen können“, stellt Margarethe Nickel fest, die bei Euscher die Abteilung Technik & Produktion leitet. Das Bielefelder Familienunternehmen gehört zu den führenden europäischen Herstellern von Präzisionstiefziehteilen, die aus einer Vielzahl von Metallen gefertigt werden. An den zwei Standorten in Bielefeld und an weiteren Standorten in Tschechien, USA und China werden Massenteile für die Automobil- und die Verpackungsbranche gefertigt. Auch Elektrotechnik und Weiße Waren, wie beispielsweise Waschmaschinen, bieten Einsatzfelder für die hochpräzisen Teile. 

Margarethe Nickel und Uwe Schneider

„Wir haben an CIRCO teilgenommen, weil wir proaktiv die Möglichkeiten der Kreislaufwirtschaft ausloten wollten. Nachhaltigkeit steht bei uns ganz oben auf der Agenda“, sagt Uwe Schneider, bei Euscher für Sicherheit, Umwelt und Energie zuständig. „Auch unsere Kunden, die schon jetzt einen Nachhaltigkeitsbericht anfertigen müssen, fragen nach. Hinzu kommt das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Wir müssen und wir wollen nachhaltig wirtschaften. Unseren CO2-Footprint haben wir zwischen 2019 und 2022 mit externer Unterstützung erhoben. Unser langfristiges Ziel ist die CO2-Neutralität. Aber die CO2-Reduktion ist nur ein Baustein.“

Innerbetriebliche Zirkularität

Die komplette Umstellung der Wertschöpfung – also weg vom linearen hin zum zirkulären Modell – ist dabei nicht kurzfristig möglich, zumal Euscher kleine Teile produziert, die von den Kunden des Bielefelder Unternehmens fest verbaut werden, zum Beispiel in Airbags. „Um unsere Teile zurückzugewinnen, müssten wir bei den Schrotthändlern anrufen“, berichtet Margarethe Nickel. „Deshalb haben wir uns bei den Workshops auf eine innerbetriebliche Zirkularität konzentriert. Verschlissene Ersatzteile beim Werkzeugbau werden nun aufgearbeitet und für denselben Zweck wiederverwendet oder wir entwickeln Ideen, wofür man sie anderweitig nutzen könnte. Das kostet zwar auch Arbeitskraft und Energie, aber dafür bleiben wertvolle Ressourcen, wie Stahl oder Hartmetall, so lange wie möglich bei uns im Kreislauf und werden nicht weggeworfen.“ Verwenden statt verschwenden, so lautet die Devise. 

Nachhaltigkeit steht bei uns ganz oben auf der Agenda.

Uwe Schneider

Die Workshop-Reihe in Bielefeld fand sowohl in drei Präsenz-Veranstaltungen als auch per Video-Meeting statt. „Jedes Unternehmen hatte einen festen Ansprechpartner für das zu bearbeitende Projekt, das mittels einer Roadmap präzise strukturiert wurde. Die Team-Leiter waren sehr engagiert, gaben richtig gute Tipps und haben die Unternehmen genau da abgeholt, wo sie standen. Egal ob ein Betrieb 20 Mitarbeitende oder über 1.000 hat“, so Uwe Schneider. 

Besonders gut gefiel den beiden Euscher-Mitarbeitenden der offene und kollegiale Austausch untereinander. „Durch die Auseinandersetzung mit Circular Economy sind wir auf jeden Fall stark sensibilisiert worden, noch sorgsamer auf unsere Ressourcen zu achten. Das geben wir auch an die Belegschaft weiter und schulen unsere rund 260 Mitarbeitenden in Bielefeld im Umgang mit Wasser, Energie und vielen anderen Dingen des Arbeitsalltags“, sagen die beiden Workshop-Teilnehmenden. Auch in Gespräche mit Lieferanten in Hinblick auf Ressourcenschonung und dem Umgang mit Abfall gehen Margarethe Nickel und Uwe Schneider nun mit einem geschärften Blick. 

Aktuell wird bei Euscher eine Task Force aufgebaut, die Maßnahmen generiert, damit sich das Thema Nachhaltigkeit durch alle Unternehmensbereiche zieht. 

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