1. Juni 2022
Mitarbeiterbindung durch Auslandserfahrung

Personalbindung der besonderen Art

Foto: Sparkasse

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Geld und flexiblere Arbeitszeiten allein sind kein Garant für eine erfolgreiche Mitarbeiterbindung. Diese Erfahrung dürften bereits viele Unternehmen gemacht haben. Es lohnt sich also, in Personalbindung zu investieren und mehr Wert auf die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu legen. Dass Arbeitnehmer*innen sich an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen, ihnen Wertschätzung entgegengebracht und Möglichkeiten zur Weiterbildung angeboten werden, trägt dazu bei, qualifizierte Mitarbeitende langfristig zu binden. Denn Mitarbeitende sind nicht nur eine Ressource, die einem Unternehmen zum Erfolg verhilft, sondern Persönlichkeiten, die mit ihren Fähigkeiten, Talenten sowie Wünschen und Ansprüchen gesehen werden wollen.

Ein gutes Retention-Programm sorgt daher für zufriedene Mitarbeitende und verhindert eine hohe Fluktuation. Die Sparkasse Bielefeld bietet ihren Mitarbeitenden unterschiedliche Möglichkeiten zur Weiterbildung, heute geht es um eine ganz besondere. Christina Göckede war aufgrund eines Stipendiums – dahinter steht die Deutsche Sparkassenstiftung für internationale Kooperation e.V. und das Förderkolleg der Stiftung für die Wissenschaft – für mehrere Wochen in Asien und unterstützte mit ihrem Know-how eine dort ansässige Mikrofinanzorganisation, Katia Domingues Lopes startet demnächst nach Südamerika.

Christina Göckede und Katia Domingues Lopes

Sowohl Christina Göckede als auch Katia Domingues Lopes fühlen sich seit dem Start ins Berufsleben mit der Sparkasse Bielefeld eng verbunden. Beide haben hier ihre Ausbildung zur Bankkauffrau absolviert. „Ich habe meine 2008 beendet, war dann als Kundenberaterin in Stieghorst im Einsatz, habe schließlich an der FH Bielefeld BWL studiert und nebenbei weiter im Telefonmarketing der Sparkasse gearbeitet“, skizziert Christina Göckede ihren Weg. Nach dem Studium begann die heute 34-Jährige im Controlling. „Ich bin dagegen erst seit kurzem bei der Sparkasse“, erzählt Katia Domingues Lopes. Die 23-Jährige absolviert seit 2017 ein duales Studium bei der Sparkasse Bielefeld. Ihre Ausbildung hat sie bereits beendet. „Das Studium der Wirtschaftswissenschaften dauert zweieinhalb Jahre länger“, erklärt sie. Parallel zum Studium arbeitete sie zunächst als Privatkundenberaterin in der Innenstadt, nahm dann an einem Traineeprogramm für Jungangestellte teil und ist zurzeit in der Personalentwicklung und im Bereich Unternehmenskommunikation tätig.

Die Teilnahme an dem Programm sorgt definitiv für eine stärkere Bindung zu meinem Arbeitgeber. Es ist ein großer Wunsch, der mir über die Sparkasse Bielefeld jetzt ermöglicht wird.

Katia Domingues Lopes

Christina Göckede erfuhr von der Möglichkeit, über ein Stipendium ins Ausland gehen zu können, von ihrer damaligen Chefin. „Sie kam 2017 auf mich zu und stellte mir das Stipendienprogramm für junge Nachwuchsführungskräfte und Mitarbeitende der Sparkassen-Finanzgruppe vor. Dass sie mich persönlich angesprochen hat, finde ich nach wie vor klasse. ‚Raus aus der Komfortzone – rein ins Unbekannte‘ lautete das Motto damals“, erinnert sich Christina Göckede. „Und das bringt es auf den Punkt! Es ist etwas ganz Anderes, ob man in einem Land lebt und arbeitet oder ob man dort als Tourist unterwegs ist. Man erhält ganz andere Einblicke, das ist das Interessante.“ Sie bewarb sich für das Stipendium. So wie über 200 weitere Interessent*innen bundesweit. Vierzig wurden schließlich zu Interviews nach Bonn, dem Sitz der Stiftung, eingeladen. „Das war schon nervenaufreibend“, betont Christina Göckede, die auch ihre Sprachfähigkeit unter Beweis stellen musste. Die Interviews liefen auf Englisch und Deutsch. Zehn Bewerber*innen – darunter auch die Bielefelderin – erhielten schließlich eine Zusage. „Heute wird die Möglichkeit, sich für diese Auslandseinsätze zu bewerben, über unser Intranet veröffentlicht“, weiß die ehemalige Programmteilnehmerin. „Genauso ist es“, sagt Katia Domingues Lopes mit Blick auf die interne Ausschreibung, die im letzten Jahr unter der Überschrift „Sparkassenwissen in die Welt tragen“ stand. Die Idee ins Ausland gehen zu können und dabei Wissen weiterzugeben, begeisterte die 23-Jährige sofort. „Mein Telefon stand an diesem Tag nicht still. Ganz viele Kolleg*innen haben mich angerufen und gesagt, dass wäre doch die Gelegenheit für mich“, erzählt sie freudestrahlend. Katia Domingues Lopes schrieb noch am gleichen Tag ihre Bewerbung. „Auch, wenn mir noch nicht ganz klar war, auf was ich mich einlasse. Ich reise gern in Europa, war aber – im Gegensatz zu Christina – noch nie in der weiten Welt. Da ich während meines dualen Studiums nicht ohne Weiteres ein Auslandssemester machen kann, kommt dieses Programm für mich wie gerufen.“ Sie meisterte, wie Christina Göckede, das Bewerbungsprozedere. „Da ich sprachlich ganz gut aufgestellt bin – spanisch und portugiesisch spreche ich fließend – war das vielleicht ein kleiner Vorteil, vor allem für einen Einsatz in Südamerika“, sagt sie. Nichtsdestotrotz fand auch Katia Domingues Lopes das Bewerbungsgespräch im Dezember 2021 aufregend. „Durch die Pandemie hat alles online stattgefunden. Aber das habe ich als sehr, sehr nett erlebt.“

Eine Konstante des Programms ist neben dem Bewerbungsverfahren auch die Länge des Aufenthalts, der zwischen vier und acht Wochen liegt. Beide werden von der Sparkasse Bielefeld für ihren Auslandsaufenthalt freigestellt. Christina Göckede verbrachte sechs Wochen in Laos. „Wohin ich gehen würde, war mir egal. Mir ging es um die Erfahrungen und die Tätigkeiten“, betont die 34-Jährige. Durch ihre Sprachkenntnisse schied Südamerika – im Gegensatz zu Katia Domingues Lopes – allerdings aus. „Aber ich hätte auch den Kaukasus interessant gefunden, aber Asien war ebenfalls sehr reizvoll“, resümiert Christina Göckede, die vor ihrer Abreise noch eine vorbereitende Veranstaltung in Bonn besuchte. „Dort habe ich nicht nur die anderen Teilnehmenden kennengelernt. Ehemalige haben ihre Erfahrungen geteilt und uns Tipps gegeben, damit wir uns ein wenig auf die kulturellen Unterschiede einstellen konnten“, so Christina Göckede, die schon früher in Asien unterwegs war und in etwa wusste, was auf sie zukommt. „Der Kontakt zu den Mitarbeitenden vor Ort war ganz schnell hergestellt. Das Themengebiet glich dem meinen in Deutschland. „Allerdings lag der Schwerpunkt eher im Rechnungswesen und die Arbeit selbst war wesentlich analoger. Ich habe vor Ort dabei unterstützt, die Arbeitsweise und die Abläufe digitaler zu gestalten“, so Christina Göckede.


Inzwischen steht auch für Katia Domingues Lopes fest, wohin die Reise geht. Die 23-Jährige hat noch etwas Urlaub investiert und bleibt volle acht Wochen in Kolumbien. Abreise ist am 1. Oktober 2022. „Zurzeit bereite ich mich mit notwendigen Impfungen auf die Reise vor. Außerdem bin ich schon mit dem Projektmanager im regen Austausch und habe schon Videokonferenzen geführt. Dadurch werde ich bereits jetzt in verschiedene Projekte eingeführt“, erzählt die Studentin. „Ich hoffe, dass ich das Projektteam gut unterstützen kann. Es geht um die Stärkung von Bildungsstrukturen, wobei eine Berufsausbildung nach dem deutschen dualen Modell eingeführt werden soll.“ Katia Domingues Lopes soll Auszubildende in Kolumbien bei der Weiterbildung begleiten. Ihre Erwartungen sind vielfältig. So erwartet sie, dass sie ihre Sprachkenntnisse festigt, aber auch, dass sie ihre Komfortzone verlassen muss. „Zu reisen und in einem fremden Land zurechtzukommen, finde ich aufregend“, unterstreicht die 23-Jährige und fügt hinzu: „Die Teilnahme an dem Programm sorgt definitiv für eine stärkere Bindung zu meinem Arbeitgeber. Es ist ein großer Wunsch, der mir über die Sparkasse Bielefeld jetzt ermöglicht wird. Das hätte ich zu Beginn meines dualen Studiums nicht erwartet. Und es freut mich sehr, ein Teil davon zu sein.“
Christina Göckede weiß nach ihrem Auslandseinsatz bereits, was sie für sich mitgenommen hat. „In meinem Arbeitsbereich musste ich sehr viel erklären, da die Mitarbeitenden nicht so geschult sind wie in Deutschland. Viele haben sich ihr Wissen selbst angeeignet. Aber Asien ist faszinierend. Trotz des ärmlicheren Lebens – ich war auch in den Dörfern unterwegs – sind die Menschen zufriedener als bei uns. Und ich freue mich über die Wertschätzung seitens meines Arbeitgebers, die mir durch die Teilnahme an dem Programm entgegengebracht wurde. Das ist wirklich toll und etwas ganz Anderes als die normalen Weiterbildungsseminare, die die Sparkasse regelmäßig und zu den unterschiedlichsten Themen anbietet.“

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