1. Juli 2023
Nachhaltige Unternehmensentwicklung fängt mit ÖKOPROFIT® an

Von gut zu besser

Green Stories Partner Stories Umdenken und anfangen

„Nachhaltigkeit ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich profitabel“, so die Erkenntnis von Armin Halfar, Inhaber vom Taschenhersteller und -experten HALFAR®, der das Familienunternehmen seit 27 Jahren gemeinsam mit seiner Frau Kathrin Stühmeyer-Halfar führt. 2012 wurde HALFAR® zum ersten Mal als ÖKOPROFIT®-Betrieb der Regiopolregion Bielefeld ausgezeichnet. Im Mai stand die Rezertifizierung des Jahrgangs 2022/2023 an – es ist die mittlerweile vierte für HALFAR®. 

„Ich kann ÖKOPROFIT® nur allen Unternehmen ans Herz legen. Das Projekt ist sehr praxisorientiert. Man geht mit den Spezialisten durch das Unternehmen und prüft Beleuchtung, Dämmung, Heizungstechnik und vieles mehr. Denn zunächst muss man die Verbräuche an Strom, Wasser etc. kennen, um Hebel zu finden, wo man ansetzen kann. Begonnen haben wir zunächst mit kleineren Maßnahmen wie die Umstellung auf LED-Leuchtmittel oder einer besseren Mülltrennung. Inzwischen sind aber umfassendere Projekte wie grüne Ausgleichsflächen und die stetige Senkung unseres CO2-Ausstoßes Teil unserer Strategie. Meine Frau hat das sehr gut auf den Punkt gebracht: ÖKOPROFIT® ist der Personal Trainer für Unternehmen in puncto Nachhaltigkeit.“

Große & kleine Schritte

Hilfreich war dabei, dass HALFAR® schon nachhaltig agierte. „Als wir 2001 unseren Neubau planten, haben wir 2001 eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach installiert. Das war jedoch eher Zufall, weil der Elektriker uns darauf aufmerksam machte, dass wir von der Einspeisevergütung profitieren und CO2-neutralen Strom produzieren können. Das hat mich dafür sensibilisiert, auch in anderen Bereichen danach Ausschau zu halten, wo man zunächst investieren muss, um in der Folge CO2, Rohstoffe und Geld zu sparen.“ Nachhaltigkeit ist für Armin Halfar ein Prozess, der niemals abgeschlossen ist. Es gibt immer Stellschrauben, um als Unternehmen noch nachhaltiger agieren zu können. So zum Beispiel durch die Erweiterung der PV-Anlage in den vergangenen zwei Jahren, die Anschaffung von Hybrid-Fahrzeugen, die Installation von E-Ladepunkten am Verwaltungssitz in Oldentrup bis hin zur Einführung einer eigenen Umwelt- und einer nachhaltigen Beschaffungspolitik. Bei allen Bestrebungen richtet sich das Unternehmen nach den 17 SDGs der UN. „2018 haben wir als konsequente und folgerichtige Ergänzung eine Zertifizierung nach DIN ISO 14001:2015 angestrebt, erfolgreich abgeschlossen und arbeiten seitdem mit diesem Umweltmanagementsystem“, berichtet Armin Halfar. 

Unseren Grundgedanken, langlebige Produkte herzustellen, haben wir immer weiter professionalisiert

Armin Halfar

Neutral & neutralisiert

Unternehmen, die sich gemeinsam mit ÖKOPROFIT® auf den Weg zu mehr Nachhaltigkeit machen, werden feststellen, dass es viele, relativ kostengünstige und einfach umzusetzende Maßnahmen gibt – die sogenannten „low hanging fruits“. „Wenn man die Grundthemen im Griff hat“, so Armin Halfar, „dann werden die Sprünge kleiner, aber manchmal auch komplizierter, weil Maßnahmen dann direkt in Abläufe und Strukturen eingreifen. So sind wir als Unternehmen in Gänze nicht CO2-neutral, aber unsere Gebäude in Oldentrup und unser Lager in Altenhagen sind es.“ Der Transport der Ware von Asien nach Bielefeld-Oldentrup wird CO2-neutralisiert. Durch die gezahlten Kompensationen werden weltweit geprüfte Umweltprojekte unterstützt, wie zum Beispiel die Wiederaufforstung im Grenzgebiet der Mongolei zu China oder PV-Projekte in Indien gefördert, um den Bau weiterer Kohlekraftwerke zu vermeiden.

Armin Halfar

Eine Besonderheit bei HALFAR® ist, dass die Veredelung von Taschen, Rücksäcken und Co. überwiegend direkt am Bielefelder Standort – u. a. mit dem Integrationsunternehmen prosigno – vorgenommen wird, und nicht an andere Orte ausgelagert wird, was weitere Transportwege bedeuten würde. Die Werbebotschaften und/oder das Kunden-Logo werden in Bielefeld aufgedruckt oder gestickt. Und die aus Edelstahl gefertigten Nähnadeln werden nach Gebrauch nicht entsorgt, sondern gesammelt und ein Mal im Jahr dem Recycling zugeführt. Zudem können Mitarbeitende in einer firmeneigenen Sammelbox ihren Elektroschrott loswerden, der regelmäßig fachgerecht entsorgt wird. „Es ergibt keinen Sinn, wenn jeder Einzelne für einen defekten Toaster oder ähnliches mit dem Auto zum Wertstoffhof fährt“, sagt Armin Halfar.  

Die Vision vom Kreislauf

Das große Ziel ist die Circular Economy, denn ganz klar ist, dass Rohstoffe und Energie endlich sind. „Aber davon sind wir als Branche leider noch weit entfernt. Unseren Grundgedanken, langlebige Produkte herzustellen, haben wir immer weiter professionalisiert“, berichtet Armin Halfar. „Wenn mein Nutzungszeitraum für einen qualitativ hochwertigen Rucksack zum Beispiel drei Mal so lang ist, spare ich beim Ressourcen- und Energieverbrauch und reduziere Müll. Weniger kaufen und länger nutzen, das ist ein großer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Bei der Entwicklung neuer Produkte, die schon seit einigen Jahren PVC-frei sind, steht die hohe Qualität im Fokus. Obwohl unsere Branche sehr preissensibel ist, machen viele unserer Kunden das mit. Und die Nachfrage nach hochwertigen Werbetaschen und -rücksäcken steigt. Auch da setzt bei den Kunden ein Umdenken ein. Sie wollen ein möglichst nachhaltiges Produkt und eine hohe Qualität strahlt auf die Marke zurück. Sogenannte Streuartikel, wie Fähnchen, Luftballons etc. sind stark rückläufig.“ 

Die CO2-Reduktion ist für Armin Halfar ein Teil des Ganzen. Die Erhaltung und Förderung von Biodiversität ist seine Herzensangelegenheit. „Jedes Gebäude in einem Industriegebiet hat auch eine Grünfläche. Wenn man anstelle einer kurzgemähten Rasenfläche heimische Pflanzen und Kräuter setzt, einen Totholzstapel aufschichtet und einen kleinen Teich anlegt, dann haben Insekten alles, was sie zum Leben brauchen: Nahrung, Wasser, Material für den Nestbau, Schutz vor Frost und einen willkommenen Rückzugsort. Und das Beste dabei ist, dass diese Ausgleichsflächen keine Pflege brauchen. Einmal angelegt, lässt man der Natur ihren Lauf und spart sich die Kosten für den Gärtner.“

Gern gibt der sympathische Geschäftsführer sein Wissen und seine Erfahrungen weiter, und führt interessierte Unternehmer*innen bei Interesse durch seine Insektenparadiese. 

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